Ein Stück Blasberg verschwindet

Derzeit trägt Franco Wettlaufer den alten „Dorfkrug“ ab. Die Bausubstanz ist zu marode für eine Sanierung.

Burscheid. Wo früher einmal der Mittelpunkt des Dorfes war, steht jetzt nur noch eine Bauruine. Stück für Stück wird die ehemalige Gaststätte "Dorfkrug" vom Besitzer Franco Wettlaufer abgetragen. "Eigentlich hatte ich vor, hier einmal einzuziehen. Aber das Haus war schon zu heruntergekommen, um es noch sanieren zu können.

Teilweise hatten Schrottsammler bereits die Kabel herausgerissen", sagt der Diplom-Ingenieur, der nun bald in die ehemalige Kirche in Hilgen-Neuenhaus einziehen will. Das Gebäude, in dem früher eine Druckerei untergebracht war, hat er gerade übernommen.

Dorthin werden auch einige Dinge wandern, die Wettlaufer in dem Gasthaus gerade ausbaut. "Es gibt noch drei alte Fenster, die ich dort gerne einsetzen würde. Dazu kommen Türen und Lampen aus dem alten Wirtshaus. Die passen sehr gut in das Gebäude", erklärt Wettlaufer.

Auch sonst finden viele Teile des alten Blasberger Hauses eine neue Funktion. So entsteht in der Eifel aus dem Holz der Kegelbahn eine Treppe sowie eine Bank für einen Kachelofen. Die Schifferplatten zieren bald eine Gartenlaube und viele der alten Balken werden für den Erhalt von Fachwerkhäusern eingesetzt. Selbst der gesamte Dachstuhl hat einen neuen Besitzer gefunden. "Den habe ich für ein Fass Bier weggeben", sagt Wettlaufer schmunzelnd.

In den alten Räumen finden sich noch viele Erinnerungsstücke an die alten Tage. So die Pokale an der Kegelbahn, Muschelketten die den Gastraum verzierten, altes Geschirr aus der Wirtschaft oder ein Kochbuch, das über die neue leichte Küche informiert.. "So einiges wird mit mir weiterziehen. Ich tue mich sehr schwer, etwas wegzuwerfen. Selbst aus meiner Studienzeit habe ich noch unausgepackte Kartons."

Im "Dorfkrug" baut Wettlaufer jetzt zuerst die Dinge aus, die wieder verwertet werden können. Später soll das Gebäude dann Stockwerk für Stockwerk abgetragen werden. "In drei Wochen ist hier alles weg", sagt der Bauherr. Später sollen auf dem Grundstück einmal drei Einfamilienhäuser entstehen.

Auf sein neues Heim in Neuenhaus freut sich Wettlaufer schon. "Vom Kirchturm hat man einen wunderschönen Ausblick. Da werde ich mir wohl ein Lesezimmer einrichten."

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