Die Großen haben hier nichts zu kamellen

Die Grundschüler feiern Karneval noch kreativer als in den Vorjahren — mit Sketchen, Tänzen, Liedern und Gemälden.

Die Großen haben hier nichts zu kamellen
Foto: Doro Siewert

Burscheid. Maja (9), Aleyna (9) und Lara (10) haben es geschafft: Die drei Schülerinnen der Klassen 4a, b und c konnten sich im Casting gegen sieben Mitbewerber durchsetzen. Jetzt dürfen sie auf der Bühne der Hans-Hoersch-Halle die diesjährige Monti-Sitzung moderieren. Und sie machen das wirklich gut.

Zum 11. Mal lässt die Montanusschule ihre karnevalistische Sitzungsrakete starten, diesmal mit stärkerer Elternunterstützung — aber nur im Publikum. Weil die Schülerzahl der dreizügigen Schule gesunken ist, dürfen diesmal nicht mehr nur allein die Elternpflegschaftsvertreter zugucken.

Jecke Wiever erobern den Rathausschlüssel in Burscheid
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Auf der Bühne haben Erwachsene dagegen nichts zu suchen: Das muss schon Lehrerin und Mitorganisatorin Annette Willuweit erfahren, als sie demonstrativ zum Mikro greift, aber vom Moderatoren-Trio des Feldes verwiesen wird: „Lehrer haben hier nichts zu kamellen.“

Nur ein Beispiel für die gewitzten, leider technikbedingt aber nicht immer gut zu verstehenden Moderationstexte. Denn diesmal reiht sich nicht mehr nur Tanznummer an Tanznummer zu Stimmungsmusik vom Band, sondern es gibt auch eingestreute Sketche, eigene Songs wie den Monti-Rap der Klasse 4a oder kreativ gestaltete Lieder wie die Vogelhochzeit der Zweitklässler zu live gespielten Gitarrenklängen. Die Monti-Sitzung ist noch kreativer geworden.

Auch die Erstklässler stehen mit ihrem Fliegerlied alle gemeinsam auf der Bühne. Ansonsten hat aber jede Klasse ihren meist von den wackeren Cheerleadern eingeleiteten Auftritt. Die 3b hat sich „Ghostbusters“ ausgesucht, die 3a war für den „kleinen grünen Kaktus“ schon im Vorfeld künstlerisch aktiv. Mal wird es eher rhythmisch (3c), mal eher tänzerisch (4b und c). Und auch die offene Ganztagsschule steuert einen Sketch über einen in die Irre laufenden Lehreranruf bei.

Einzig Hausmeister Dieter Adams wird diesmal im Bühnenprogramm vermisst. Vor Jahresfrist hatte er noch als Gigolo inmitten tanzender Mütter für Furore gesorgt. „Aber wir planen schon was für das nächste Jahr“, verspricht er allen Enttäuschten ein Comeback.

Wegen der langen Session war die Vorbereitung auf die Monti-Sitzung in diesem Jahr entspannter als 2013, wo schon Anfang Februar alles stehen musste. Wie lange wohl die Lehrer für ihren finalen Abräumerauftritt geprobt haben, bei dem dann doch einmal an diesem Tag der Kinder-Elferrat im Bühnenhintergrund von den großen Erwachsenen verdeckt wird?

Zumindest die Musikauswahl wird nicht lange gedauert haben. Kasalla, nach zwei Auftritten beim Kirchenkurvenfestival auch in Burscheid eine feste Größe, scheint gesetzt: Vor einem Jahr war es ihr „Pirate“-Hit, diesmal bringen die Lehrer die Halle mit einem Tanz zu „Kumm mer lääve“ endgültig zum Kochen. Wenn das kein solider Start in den Straßenkarneval ist . . .

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