Tischtennis Borussia richtet Champions League aus

Der Tischtennis-Rekordmeister wird im Dezember Gastgeber des wichtigsten europäischen Vereinswettbewerbs.

 So war es im Mai 2009: Borussia Düsseldorf gewann nach dem Sieg gegen Ochsenhausen die Champions League. Manager Andreas Preuss küsst den Pokal.

So war es im Mai 2009: Borussia Düsseldorf gewann nach dem Sieg gegen Ochsenhausen die Champions League. Manager Andreas Preuss küsst den Pokal.

Foto: HORSTM†LLER GmbH

Die europäischen Tischtennisspieler beweisen die alte Spruchweisheit „Not macht erfinderisch“. Im Frühjahr wurden die Champions-League-Halbfinalbegegnungen wegen der Corona-Pandemie abgesagt und wenig später die gesamte kontinentale Königsklasse in der Saison 2019/20 „liquidiert“. Die Borussia ärgerte sich, hatte sie sich doch souverän für die Vorschlussrunde qualifiziert.

Im Sommer steckten die Verantwortlichen der European Tabletennis-Union (ETTU) die Köpfe zusammen, holten sich Tipps von Experten ein und entwickelten ein Konzept, mit dem die Champions League 2020/21 ohne dass die Teams ständig quer durch Europa reisen müssen, gespielt werden kann. Und jetzt sind die Borussen begeistert, denn die Königsklasse wird demnächst als verkürztes Turnierformat in der Heimstätte des deutschen Rekordmeisters ausgetragen.

Geplant ist ein Turnier über acht Tage vom 11. bis 18. Dezember. Die Mannschaften werden in einer sogenannten Blase den Wettbewerb bestreiten und dadurch keinerlei Kontakte zu Leuten haben, die sich außerhalb der Blase befinden.

„Ich bin total begeistert, dass wir den Auftrag erhalten haben, das Champions-League-Turnier in Düsseldorf zu organisieren“, jubelt Borussia-Manager Andreas Preuß. „Es ist etwas Einmaliges, die Königsklasse mit den besten Vereinen in Europa in Düsseldorf zu haben, Weltklasse-Tischtennis ist garantiert. Für unseren Klub und unsere Sportstadt Düsseldorf ist das großartig. Wir arbeiten mit Hochdruck daran, ein tolles und sicheres Turnier auf die Beine zu stellen und stehen dafür bereits seit einiger Zeit mit der ETTU, der Stadtspitze und dem Gesundheitsamt im Austausch.“

Gesundheitsschutz steht
an oberster Stelle

Gastgeber Borussia und die ETTU wollen ein sicheres Umfeld für die Spieler, Trainer, Schiedsrichter und Mitarbeiter schaffen. Die Vorgaben für die Teilnahme an der Veranstaltung wurden bereits definiert und werden in den kommenden Tagen weiter ausgearbeitet. Dabei steht der Gesundheitsschutz an erster Stelle. „Wir sind ein kontaktloser Sport und daher sehr zuversichtlich, dass das Turnier trotz der gegenwärtigen Situation ausgetragen werden kann“, sagt Borussias Manager.

Die Hoffnungen sind jedenfalls groß, dass im Deutschen Tischtennis-Zentrum am Staufenplatz der Champions-League-Sieger gekürt werden kann. „Es ist eine sehr schwierige Zeit und ich bin sehr dankbar, dass Düsseldorf die Herausforderung angenommen hat, das Turnier auszurichten. Trotz aller Hindernisse, die bereits im Weg stehen und auch noch kommen können“, meint ETTU-Präsident Igor Levitin. „Ich glaube fest daran, dass wir es zusammen schaffen in diesem Jahr einen Champions League-Sieger küren zu können.“ Das Spielsystem wurde auf die aktuellen Bedingungen angepasst. Es gibt vier Vierergruppen, jedes Team spielt einmal gegen alle Teams in der Gruppe. Die beiden Ersten jeder Gruppe ziehen in das Viertelfinale ein, die Dritt- und Viertplatzierten steigen in den Europe Cup ab. Die Gruppenphase wird an drei Turniertagen und an zwei Tischen parallel gespielt, die Partien der K.o.-Runde finden anschließend an einem Tisch statt.

Neben Gastgeber Borussia werden mit dem 1. FC Saarbrücken und dem Post SV Mühlhausen noch zwei weitere Teams aus der Bundesliga an dem Turnier teilnehmen. Bereits qualifiziert sind auch GV Hennebont (Frankreich), Roskilde Bordtennus BTK 61 (Dänemark), Sporting Club de Potugal, Fakel Orenburg und TTS UMMS Sverdlovsk (beide Russland).

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