Betrüger wollte Rentnerin Gold für 134 000 Euro stehlen

Kassel/Coesfeld (dpa/lnw) - Ein mutmaßlicher Betrüger, der sich als Polizist ausgab, ist nur wenige Monate nach einer ersten Festnahme in Nordhessen wegen eines ähnlichen Vorwurfs in NRW erwischt und schließlich angeklagt worden.

Symbolbild.

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Foto: Rolf Vennenbernd

Der 36-Jährige, der sich seit Mittwoch in Kassel vor Gericht verantworten muss, soll mehrfach versucht haben, Senioren als „falscher Polizeibeamter“ um ihr Vermögen zu bringen. Der Kammer des nordhessischen Amtsgerichts liege deshalb auch eine Anklage aus Dortmund vor, sagte der Vorsitzende Richter beim Prozessauftakt am Mittwoch in Kassel.

Der Angeklagte aus dem Kreis Coesfeld soll mit mindestens einem weiteren Täter versucht haben, einer Seniorin aus Kassel Gold im Wert von mindestens 134 000 Euro abzunehmen. Zuerst war sogar von 188 000 Euro die Rede, die Zahl wurde vor Gericht korrigiert. Laut Anklage gaben die Beschuldigten sich gegenüber der Frau als Polizeibeamte aus, die das Vermögen der damals 79-Jährigen angeblich vor Dieben schützen wollten. Doch die Bank der Frau hatte Verdacht geschöpft. Die Frau übergab dem Mann schließlich einen Karton, in dem statt Gold nur Kupfer war. Die Polizei nahm den Mann fest. In Kassel angeklagt ist er wegen gemeinschaftlichen Betrugs.

Der 36-Jährige war im Kreis Recklinghausen festgenommen worden. Er gab an, er habe das vermeintliche Gold als Kurier abholen wollen. Die Hintergründe habe er aber nicht gekannt.

Bei der Betrugsmasche „falscher Polizeibeamter“ handelt es sich nach Angaben des Landeskriminalamtes Hessen zusammen mit dem Enkeltrick „aktuell um die größten und schwerwiegendsten Straftaten zum Nachteil älterer Menschen“. Die Fallzahlen steigen bundesweit.

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