„Ihr schauts guad aus“ : 40 Jahre Spider Murphy Gang
München (dpa) - „32 16 8“ - die Telefonnummer der Sehnsüchte mit der Acht am Ende als Reim auf Nacht haben Männer damals tatsächlich gewählt. Damals: Vor fast 40 Jahren, als der Hit „Skandal im Sperrbezirk“ um die Prostituierte Rosie die Spider Murphy Gang deutschlandweit bekannt machte.
Am Wochenende hat die Münchner Kultband zusammen mit 20 000 Fans ihr 40-jähriges Bestehen mit zwei mitreißenden Konzerten in der Münchner Olympiahalle gefeiert.
1984 füllten die „bayerischen Stones“ erstmals die Halle. Zwei Mal hintereinander ausverkauft ist sie auch jetzt. Manches Lied muss die Band gar nicht selbst singen - das Publikum erledigt das, die Texte kennen die Fans in- und auswendig.
„Ihr schauts guad aus“, begrüßte Bandleader Günther Sigl, der im Februar 70 wurde, das teils ebenfalls in die Jahre gekommene Publikum. Dann lieferten Sigl und seine Band jugendlich frische Leistung mit dreieinhalb Stunden „original bayerischem Rock'n'Roll“. Samt bayerischen Heimatklängen, wirbelnder Schlagzeug-Einlage und einem „Schickeria“ in Überlänge mit Soli an Saxofon, Piano und Gitarre.
Als hochkarätige Bühnengäste gratulierten mit gemeinsam gespielten Songs Claudia Koreck, Brings und Stefan Zauner. Wortakrobat Willy Astor widmete den Altrockern sein „Seniorenmedley“ mit diversen umgetexteten Hits, darunter altersgerechte „Sandalen für Rosie“.
Peter Schilling mit „Major Tom — Völlig losgelöst“ und Geier Sturzflug-Gründer Friedel Geratsch mit „Bruttosozialprodukt“ brachten nicht nur die Älteren im Publikum zum Mitsingen. Die a cappella-Band Viva Voce stimmte schließlich mit Spider Murphy „Sch-Bum - s'Leb'n is wiar a Traum“ an - das Motto des Konzerts.