Der Lorax: Brummiger Hüter der Bäume

Regisseur Chris Renaud bringt mit „Der Lorax“ ein etwas zu erbauliches ökologisches Gruselmärchen auf die Leinwand.

Düsseldorf. Bei uns lesen Kinder „Pipi Langstrumpf“ und den „Räuber Hotzenplotz“, im englischsprachigen Raum lesen sie die Bücher des Dr. Seuss. Dessen Werke wie „Der Grinch“, „Die Katze mit Hut“ oder „Horton hört ein Hu!“ hat der überwiegende Teil des Publikums hierzulande wohl erst durch die Verfilmungen kennengelernt. Nun ist sein „Lorax“ von 1971 bereit für den großen Popularitätsschub — ein brummiges, pelziges Wesen, das die Umwelt schützen will.

Willkommen in Schniedville, der perfekten Stadt, in deren knallbunten Straßen das pralle Leben pulsiert — allerdings nur das Leben der Einwohner. Wer braucht schon Pflanzen und Tiere, wenn man die Natur mittels Plastik effektiv und pflegeleicht nachempfinden kann?

In dieser sterilen Welt träumt das Mädchen Audrey davon, einmal im Leben einen Baum zu sehen. Auch der zwölfjährige Ted verspürt ein Sehnen, dieses bezieht sich jedoch auf Audrey. Nun ist natürlich nichts wichtiger als seiner jungen Herzensdame ihren botanischen Herzenswunsch zu erfüllen.

Das ist jedoch schwieriger als gedacht. Zunächst gilt es, unbemerkt die Mauern der Stadt zu überwinden. Im angrenzenden Ödland muss Ted den „Einstler“ finden. Der alte Einsiedler hat als junger Mann aus Profitgier einen Baum nach dem anderen gefällt. Alle Warnungen des Naturschützers Lorax (gesprochen von Danny DeVito) schlug er in den Wind. Am Ende waren die Tiere fort, die Pflanzen tot — und das Geschäft am Ende.

In den USA legte „Der Lorax“ im März einen phänomenalen Kinostart hin. In Deutschland wird das musikalische Animationsabenteuer kein Selbstläufer werden. Zum einen fehlt die Popularität der Vorlage, zum anderen sind die Gags vergleichsweise dünn gesät. Regisseur Chris Renaud hat mit dem fantasievollen „Horton hört ein Hu!“ bereits Seuss-Erfahrung. Doch hier bringt der Filmemacher seine ökologische Botschaft zwar einprägsam, aber mit einem reichlich dicken Pinsel unter das Kinovolk.

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