Buhlen um Leser und viele Preise

Die Leipziger Buchmesse sucht den Publikumskontakt.

Leipzig. 67 000 Quadratmeter Fläche, 2150 Aussteller, 1500 Autoren. Die Zahlen stehen für die Leipziger Buchmesse 2011, und sie liegen über denen vom vergangenen Jahr. Doch der Erfolg der Schau hängt vor allem von jenen ab, die vom 17. bis zum 20. März schmökern, lauschen und lesen. Die Besucher können diesmal einen Blick auf Literatur aus Serbien und Island werfen und Schriftsteller kennenlernen, die dort Stars sind und hier völlig unbekannt. Die Verlage schicken wieder hunderte Neuerscheinungen ins Rennen.

Rund 80 000 neue Titel erscheinen in Deutschland jährlich. „Wir können natürlich nicht den gesamten Buchmarkt in all seinen Facetten abbilden“, sagt Oliver Zille, der Direktor der Buchmesse. Daher hat sich die jährliche deutsche Frühjahrs-Bücherschau auf die Bereiche Belletristik, Sachbuch sowie Kinder- und Jugendbuch konzentriert. Von der Frankfurter Buchmesse unterscheidet sie sich auch durch einen stärkeren Blick gen Osteuropa.

„Wir haben dieses Jahr das größte literarische Balkan-Programm, das es je in Westeuropa gegeben hat“, sagt Zille. Diesmal präsentieren am serbischen Messestand rund 60 Autoren ihre jüngsten Werke, 30 davon erscheinen erstmals auf Deutsch. Insgesamt wollen 120 Autoren aus Südosteuropa den deutschen Lesern ihre Bücher nahe bringen.

Eine Tradition der Leipziger Schau ist auch, dass das Ehrengast-Land der Frankfurter Buchmesse sich vorstellt. „Diesmal kommt Island mit einem großen Auftritt nach Leipzig“, sagt Zille. Das kleine Land gilt als große Literaturnation mit einem der produktivsten Buchmärkte der Welt.

Nicht nur die Messehallen vor den Toren Leipzigs werden vier Tage und Nächte lang zur großen Literatur-Bühne, auch die Stadt selbst. Bei Europas größtem Lesefest „Leipzig liest“ werden 1500 Autoren, darunter Köche, Schauspieler und Musiker, an mehr als 300 Orten erwartet.

Die Autoren buhlen nicht nur um Leser, sondern auch um Preise. Zur Eröffnung wird im Gewandhaus der mit 15 000 Euro dotierte Leipziger Buchpreis zur Europäischen Verständigung verliehen. Diesmal kann sich der österreichische Schriftsteller Martin Pollack („Kaiser von Amerika“) darauf freuen.

Ebenfalls 15 000 Euro winken beim Preis der Leipziger Buchmesse — jeweils in den Kategorien Belletristik, Sachbuch und Übersetzung. Am ersten Messetag entscheidet sich, wer von den jeweils fünf Nominierten das Rennen macht. Preise gibt es aber etwa auch für die beste Jugendliteratur, den beliebtesten Krimi oder die „Schönsten Bücher der Welt“.

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