A61 bei Mönchengladbach Autobahnkreuz ist Gefahrenstelle

Wanlo. · Im Kreuz Wanlo geraten Lkw-Fahrer immer wieder in gefährliche Situationen. Schuld ist auch die neue Streckenführung.

 Anfang Oktober 2018 war ein mit Ethanol befüllter Tanklaster umgekippt. Die leicht entflammbare Flüssigkeit musste abgepumpt werden.

Anfang Oktober 2018 war ein mit Ethanol befüllter Tanklaster umgekippt. Die leicht entflammbare Flüssigkeit musste abgepumpt werden.

Foto: Theo Titz

Verlorene Ladung bergen, kaputte Leitplanken auswechseln – am Autobahnkreuz Wanlo werden diese Arbeiten langsam zur Routine. Seit die Streckenführung dort geändert wurde, hat sich vor allen die A 61 auf der Richtungsfahrbahn Venlo-Düsseldorf in eine „Elchtest-Strecke für Lkw“ entwickelt. Denn die Geradeaus-Führung im Kreuz mündet in einer 90-Grad-Kurve – und die lässt viele Lkw kippen.

16 Unfälle wurden auf der neuen Streckenführung seit der Freigabe im Kreuz Wanlo registriert – allein in Richtung Wanlo. 13 Mal spielte die Geschwindigkeit eine Rolle, bei fast der Hälfte der Unfälle waren Lkw beteiligt. Und die sorgten für hohe Sachschäden. „Menschen wurden bei diesen Unfällen zum Glück kaum verletzt“, sagt ein Sprecher der Autobahnpolizei.

Trotz des Blitzers gibt
es regelmäßig Unfälle

Dafür führten die Lkw-Unfälle aber für lange Sperrungen, und die hatten wiederum nicht selten lange Staus zur Folge. Dabei wurde an der Streckenführung schon nachgebessert. Schilder mit Tempolimits – 100 km/h bis 60 km/h vor der Kurve – wurden aufgestellt. Die Autobahnpolizei überwacht dort die Einhaltung der Geschwindigkeit mit einer Blitzeranlage. Trotzdem kracht es dort weiterhin.

Zuletzt am 19. Januar. Da kippte ein Sattelschlepper im Kreuz Wanlo um. Der Fahrer blieb unverletzt. Auch in diesem Fall ging die Polizei von überhöhter Geschwindigkeit als Unfallursache aus. Am 20. November verteilte sich geladene Tiefkühlkost im Kreuz. Wegen der aufwendigen Bergung des umgestürzten Lastwagen musste die Autobahn bis gegen 8 Uhr am darauffolgenden Morgen gesperrt werden. Am 11. November wurde es brenzlig: Da kippte im Kreuz ein Lkw um, der Gefahrgut geladen hatte. Der Tanklastzug musste mit zwei Kränen aufgerichtet werden, stundenlang dauerte die Bergung. Genauso lange waren Mönchengladbacher und Krefelder Feuerwehrleute vor Ort, um im Falle einer Explosion oder eines Brandes schnell eingreifen zu können. Am 11. Oktober ergoss sich Alkohol im Kreuz. Verloren hatte ihn ein ebenfalls ein gekippter Lkw.

Das sind nur einige Beispiele. Ein anderes Problem an diesem Ort: Die neue Streckenführung kennen viele Navigationsgeräte nicht. Wer sich aufs Navi verlässt, ist im AK Wanlo verlassen, heißt es. In der ersten Oktoberwoche ist es mehreren Fahrern von Schwerlasttransportern so ergangen. Sie nahmen eine falsche Ausfahrt und saßen tagelang fest. Bevor sie weiterkonnten, mussten erst Leitplanken abgeschraubt werden.

Auch die Beschilderung im Autobahnkreuz Wanlo sorgt offenbar für Unsicherheiten. Viele bemängeln, dass die Kurve zu spät angekündigt werde. Polizei, Straßen NRW und Bezirksregierung haben die Situation im Blick. „Noch gelte das Kreuz nicht als Unfallhäufungspunkt“, sagt ein Autobahnsprecher. Falls es aber noch dazu kommen werde, werde eine Unfallkommission beraten, was zu tun ist.

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