Konjunktur Der Brexit trübt die Erwartungen

Analyse Trotz der guten Geschäftslage zeigt das Regionale Konjunkturbarometer der Bergischen Universität sinkende Werte an.

 Handel, Transport & Logistik sowie das Baugewerbe und das Produzierende Gewerbe erwarten einen Abschwung. Der Dienstleistungssektor boomt dagegen weiter im Bergischen Land.

Handel, Transport & Logistik sowie das Baugewerbe und das Produzierende Gewerbe erwarten einen Abschwung. Der Dienstleistungssektor boomt dagegen weiter im Bergischen Land.

Foto: uni/screenshot

Die Geschäftslage im Bergischen Städtedreieck hat sich im vierten Quartal 2018 gegenüber dem Vorquartal leicht verbessert. Die Erwartungen sind dagegen in den meisten Sektoren deutlich eingetrübt.

Zu diesen Ergebnissen kommt das Wuppertaler Institut für Unternehmensforschung und Organisationspsychologie (WIFOP), das vierteljährlich auf der Grundlage einer Befragung ein Regionales Konjunkturbarometer für das Bergische Land erstellt. Die Wissenschaftler der Bergischen Universität befragen Unternehmen des produzierenden Gewerbes, des Bauhauptgewerbes, des Groß- und Einzelhandels sowie des Dienstleistungssektors. In Kooperation mit den Stadtsparkassen Wuppertal, Solingen und Remscheid wertet das Instituit WIFOP die Einschätzungen und Erwartungen der Unternehmen zur aktuellen Geschäftslage sowie der Geschäftsentwicklung aus.

Der Großteil der befragten Unternehmen geht davon aus, dass sich die wirtschaftliche Situation in den nächsten sechs Monaten nicht weiter verbessern wird. Im produzierenden Gewerbe weist das Regionale Konjunkturbarometer zum zweiten Mal in Folge einen negativen Saldowert aus. Dies ist gleichbedeutend mit einer Abschwächung der Konjunktur. Inzwischen fallen die Einschätzungen hinsichtlich der wirtschaftlichen Entwicklung im kommenden Halbjahr aber auch in weniger exportorientierten Branchen deutlich pessimistischer als im Vorquartal aus. Der Handel (minus 9,1 Prozent), das Bauhauptgewerbe (minus 5,3) und der Transport- und Logistikbereich (minus 7,3) weisen negative Saldowerte für die wirtschaftliche Entwicklung aus. Einzig im Dienstleistungssektor (plus 14) wird mit einer Verbesserung der wirtschaftlichen Lage gerechnet.

Im dritten Quartal war das deutsche Bruttoinlandsprodukt im Vergleich zum Vorquartal um 0,2 Prozent gesunken. Im vierten Quartal konnte die deutsche Wirtschaft nach einer vorläufigen Schätzung des Statistischen Bundesamts gegenüber dem Vorquartal leicht zulegen. Im Bergischen Städtedreieck hat sich die Lage im produzierenden Gewerbe nur geringfügig verbessert. Im regionalen Dienstleistungssektor und im Handel war der durch das Weihnachtsgeschäft bedingte Aufwärtstrend stärker zu spüren. Im Bauhauptgewerbe ist die Lage immer noch sehr gut, allerdings bewerten nur noch 66 Prozent der befragten Unternehmen ihre Lage mit gut, 34 Prozent mit befriedigend. Im dritten Quartal hatten alle Unternehmen aus der Baubranche ihre Lage als gut bezeichnet.

Geschäftserwartungen haben Einfluss auf Investitionen und die Personalpolitik. Der überwiegende Teil der Unternehmen plant zwar immer noch, Mitarbeiter einzustellen, der Beschäftigungsaufbau verliert aber an Dynamik. Im Großhandel sowie im Transport- und Logistikbereich ist die Nachfrage nach zusätzlichem Personal am stärksten. Im Dienstleistungssektor und im produzierenden Gewerbe kann nur noch mit moderaten Beschäftigungszuwächsen gerechnet werden. Im Bauhauptgewerbe sind keine weiteren Einstellungen geplant. Mit einem Stellenabbau müsse hingegen im stationären Einzelhandel gerechnet werden, so die Studie.

An der Umfrage zum Regionalen Konjunkturbarometer für das vierte Quartal 2018 haben 211 Unternehmen (mit rund 19 000 Beschäftigten) teilgenommen. Eine ausführliche Darstellung aller Ergebnisse wird ab dem 4. Februar abrufbar sein:

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