Viersen. Weltstar Milster berührt die Herzen

Viersen. · Die Sängerin und Schauspielerin präsentierte in Viersen Weihnachts- und Kirchenlieder.

Kraftvoll, klar und manchmal auch zart sang Angelika Milster in der evangelischen Christuskirche.

Kraftvoll, klar und manchmal auch zart sang Angelika Milster in der evangelischen Christuskirche.

Foto: Knappe, Jörg (jkn)

Sattes Rot durchflutet die Kreuzkirche. Unter dem großen, herabhängenden Kreuz steht Angelika Milster. Dunkles Kleid, rote Lippen, die hellblonden Haare elegant eingeschlagen, funkelnder Schmuck an den Ohren: Milster ist ganz Diva und der Star, der sie mit dem Musical „Cats“ in den 1980er Jahren wurde. Ihr Konzert „Hoffnung“ wollen zahlreiche Menschen hören, die Kirchenbänke sind eng besetzt.

Kaum hat Milster das erste Lied anstimmt, hört ihr das Publikum fasziniert zu: Kraftvoll und klar füllt ihre Stimme den Kirchenraum. Es ist eine Stimme, die die Herzen der Menschen zu berühren vermag. Fast jedes Lied wird mit lang anhaltenden Beifall belohnt. Die meist älteren Konzertgäste erheben sich von den Kirchenbänken und rufen „Bravo“.

Dass Milster sich derart mühelos in die Herzen ihrer Zuhörer zu singen vermag, liegt auch an der breit angelegten Musikauswahl für diesen adventlichen Abend. Bekannte Weihnachtslieder wie „Lass es schnein“ („Let it snow“), auf Deutsch interpretiert, wechseln sich ab mit Klassikern der Kirchenmusik wie „Ave Maria“, „Kyrie Eleison“ oder „Jerusalem“ (The holy city).

Und mag Angelika Milster auch den perfekten Auftritt auch noch so meisterhaft beherrschen, ist sie doch mehr als die unnahbare Diva. Charmant, scherzend und persönlich zeigt sie sich zwischen ihren Liedern. Und als eine Frau, die den Glauben an Gott und an eine bessere Welt sich trägt und damit überzeugen will. Wie ernst es Milster mit dem Titel „Hoffnung“ für ihren Konzertabend ist, beweist ihr eindringlicher Appell: Sie hofft auf eine „Welt ohne Krieg, Mord und Vergewaltigung“.

„Winterwonderland“ und
„Amazing Grace“ auf Deutsch

Und Hoffnung passt auch zu vielen Liedern, die sie in der Kreuzkirche anstimmt. Ein Kirchenlied wie „Ein schöner Tag“ (wohl bekannter als „Amazing Grace“) begeistert die Zuhörer ebenso wie die romantische Fahrt durch den „Weißer Winterwald“, die deutsche Version von „Winterwonderland“.

Kongenialer Partner der Sängerin am Piano nicht nur an diesem Abend ist Folkwang-Professor Jürgen Grimm: „Er ist auch mein Organist“, erzählt Angelika Milster während der Autogrammstunde nach ihrem umjubelten Auftritt. Bereits seit vielen Jahren treten beide zusammen auf.

Die gefühlvollsten Momente erwarten die Zuschauer am Ende des Konzertabends. Als Angelika Milster ihren ersten Hit „Mondlicht“ anstimmt, der sie als Katzendiva Grizzabella berühmt machte, müssen viele mit den Tränen kämpfen, der folgende Jubel ist groß.

Überaus charmant schafft es Milster auch, zum gemeinsamen Singen zu motivieren: „Alle, die singen können, singen mit. und die, die es nicht können auch“. Mit „Süßer die Glocken nie klingen“, „Alle Jahren wieder“ und „Leise rieselt der Schnee“ hat sie die Titel gewählt, die wohl in den meisten Menschen Kindheitserinnerungen an Weihnachten und an die Familie wecken. Atemberaubend, diese Lieder gemeinsam mit einem Weltstar wie Angelika Milster zu singen.

Nach langen Ovationen zieht sich die Sängerin kurz zurück, um dann Autogramme zu geben. „Einfach wunderschön“ oder „Danke für diesen schönen Abend“ ist zu hören. Und auch Angelika Milster zeigt sich berührt: „Ich singe für die Menschen“, sagt sie. Etwa für den älteren Herrn, der ihr einen Teller mit selbst gebackenen Keksen überreicht. Er hat schon viele ihrer Konzerte besucht. Und er wird ihr auch weiterhin folgen.

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