Tod in Chemnitz Tatverdächtiger im Fall Chemnitz kommt frei

Berlin · Drei Wochen nach der Tötung eines Mannes in Chemnitz kommt einer der Tatverdächtigen frei. Der zweite Verdächtige bleibt in U-Haft.

Eingang zum Justizzentrum in Chemnitz mit dem Sitz des Amtsgerichts und der Staatsanwaltschaft.

Eingang zum Justizzentrum in Chemnitz mit dem Sitz des Amtsgerichts und der Staatsanwaltschaft.

Foto: picture alliance/dpa/Hendrik Schmidt

Nach dem Tötungsdelikt von Chemnitz bleibt einer der zunächst festgenommenen Tatverdächtigen in Untersuchungshaft.

Das Amtsgericht lehnte am Dienstag die von den Anwälten beantragte Aufhebung des Haftbefehls gegen den 23-jährigen mutmaßlichen Syrer ab, wie eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft in Chemnitz sagte. Der Verdacht des gemeinschaftlichen Totschlags gegen den Mann bleibe bestehen. Die Staatsanwaltschaft gehe davon aus, dass der mutmaßliche Syrer und ein noch immer flüchtiger dritter Tatverdächtiger an dem Tötungsdelikt vor rund drei Wochen beteiligt waren.

Den Haftbefehl gegen einen weiteren tatverdächtigen 22-Jährigen hob das Amtsgericht hingegen auf. Der mutmaßliche Iraker kam unmittelbar nach der Entscheidung auf freien Fuß. Es gebe keine Zeugen, die gesehen hätten, dass er mit einem Messer zugestochen habe. Auch gebe es keine objektiven Spuren, die dem Mann zugeordnet werden könnten, sagte die Sprecherin der Staatsanwaltschaft. Die Ermittlungen zur Mitbeteiligung des mutmaßlichen Irakers an der tödlichen Auseinandersetzung würden aber "intensiv fortgesetzt".

In Chemnitz war Ende August ein 35-jähriger Mann erstochen worden. In dem Fall wird noch nach einem dritten Tatverdächtigen, der ebenfalls aus dem Irak stammen soll, international gefahndet. Das Tötungsdelikt zog zahlreiche Demonstrationen auch rechter Gruppen in der Stadt nach sich, die teilweise in Gewalttätigkeiten mündeten.

(AFP)
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