Kritik an Lernmethode Lehrerverband fordert Verbot von "Lesen durch Schreiben"

Berlin · Viele Grundschüler haben Defizite beim Lesen und bei der Rechtschreibung. Ansätze wie „Lesen durch Schreiben“ stehen nach einer Studie in der Kritik. Der Lehrerverband fordert Konsequenzen.

 Nach einer neuen Studie gerät das Lernkonzept „Lesen durch Schreiben“ in die Kritik.

Nach einer neuen Studie gerät das Lernkonzept „Lesen durch Schreiben“ in die Kritik.

Foto: dpa/Bernd Wüstneck

Der Präsident des Deutschen Lehrerverbands, Heinz-Peter Meidinger, hat ein Ende der umstrittenen Schreiblernmethode "Lesen durch Schreiben" an Grundschulen gefordert. "Es geht jetzt darum, möglichst schnell weiteren Schaden von unseren Grundschulkindern abzuwenden", sagte Meidinger am Montag den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. Bei der Methode können Kinder zunächst so schreiben, wie sie sprechen. Der Ansatz steht bereits seit langem in der Kritik.

Diese Methode dürfe vor allem in ihrer radikalen Form nicht weiter im Rechtschreibunterricht verwendet werden, forderte Meidinger. Es müsse zudem eine umfassende Überprüfung aller Lehrpläne, Lernmittel und der gesamten darauf bezogenen Lehrerfortbildung stattfinden. Baden-Württemberg und Hamburg hätten mit einem Verbot dieser Methode bereits ein wichtiges Zeichen gesetzt.

Die Länder müssten "jetzt ernsthafte und tiefgreifende Konsequenzen" aus den Ergebnissen einer Studie der Universität Bonn ziehen, wonach die an zahlreichen bundesdeutschen Grundschulen praktizierte reformpädagogische Schreiblernmethode "Lesen durch Schreiben" zu eklatant schlechteren Rechtschreibleistungen als der traditionelle Fibelunterricht führe.

cax/cfm

(AFP)
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