Weinzierl bei EM-Debüt im Finale - Kostner führt

Sheffield (dpa) - Die 17 Jahre alte Nathalie Weinzierl hat bei ihrer Premiere das Minimalziel erreicht und sich für das Finale der Eiskunstlauf-Europameisterschaften qualifiziert.

In Abwesenheit der am Fuß verletzten dreimaligen deutschen Meisterin Sarah Hecken stand die Mannheimerin im Kurzprogramm zwar eine Kombination aus dreifachem Rittberger und doppeltem Toeloop, beim Doppel-Axel fehlte aber eine Umdrehung. Mit 42,56 Punkten liegt Weinzierl vor der Kür mit 24 Starterinnen am Samstag auf Rang 20. „Mir hat es Spaß gemacht, aber über den Axel habe ich mich total geärgert“, sagte die Schülerin.

Die Führung in der Motorpoint Arena übernahm vor 5000 Zuschauern die dreimalige Titelträgerin Carolina Kostner (63,22) aus Italien vor der Finnin Kiira Korpi (61,80) und Ksenia Makarowa (57,55) aus Russland. Kostner wählte ein ungewöhnliches Programm zu einem Allegretto des russischen Komponisten Dimitri Schostakowitsch.

„Ich verlange nicht von allen, dass sie es mögen“, sagte die Schülerin des ehemaligen deutschen Meisters Michael Huth. Nach dem gewonnenen Grand-Prix-Finale strotzt die 24 Jahre alte Wahl-Oberstdorferin vor Selbstbewusstsein, ihr gelangen alle Sprünge. „Ich habe schon drei EM-Titel, da ist es für mich natürlich schwer, Zweite zu werden“, sagte die elegante Kostner.

Für das Topniveau reicht es bei Weinzierl noch lange nicht. Sie lief mit einer neuen Kufe unter dem Schlittschuh, die ihr bei den deutschen Meisterschaften gebrochen war. „Der Axel hat ihr wegen der neuen Zacke schon im Training Probleme bereitet“, erklärte Elke Treitz, Vize-Präsidentin der Deutschen Eislauf-Union (DEU), das verpatzte Element.

„Ich freue mich, dass ich hier überhaupt starten darf“, sagte Weinzierl, „Sarah sitzt zu Hause und ist traurig. Sie hat alles versucht um fit zu werden“. Hecken schrieb Peter Sczypa eine SMS, über die sich der Trainer der beiden Eiskunstläuferinnen sichtlich freute: „Sie kann schon wieder Sprünge trainieren. Wenn sie gut vorbereitet zur WM im März geht, ist noch nichts verloren in dieser Saison.“

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