Debütant Bradley bricht den Bann: Kaymer entthront

Atlanta (dpa) - Der Major-Debütant Keegan Bradley hat als Rookie Titelverteidiger Martin Kaymer bei der US PGA Championship entthront. Dabei schrieb der US-Golfprofi in Atlanta Golf-Geschichte. Deutschlands Star war wie Tiger Woods schon nach zwei Runden am Cut gescheitert.

Als Keegan Bradley nach seinem Triumph bei der US-PGA-Championship liebevoll die „Wannamaker Trophy“ in den Himmel reckte, flippte der 25-jährige Rookie fast aus und ließ den Tränen freien Lauf. „Das ist unglaublich“, stammelte der US-Amerikaner und machte mit seinem Handy ein Foto von sich und der riesigen Sieger-Trophäe. „Das war mein bestes Golf, das ich jemals gespielt habe.“

Völlig überraschend hatte Bradley am Sonntagabend gleich bei seinem ersten Grand Slam-Turnier als Nachfolger von Deutschlands Golfstar Martin Kaymer das letzte Major des Jahres gegen die gesamte Weltelite gewonnen. Der 25-jährige Sohn eines Golflehrers setzte sich dabei in Johns Creek bei Atlanta im Stechen über drei Löcher gegen seinen Landsmann Jason Dufner durch und schrieb Golf-Geschichte. Kaymer, Tiger Woods und auch der nordirische Major-Sieger Graeme Mc Dowell waren am Cut gescheitert. Damit fiel Kaymer in der neuen Weltrangliste vom dritten auf den vierten Rang zurück.

Bradley war als Weltranglisten-108. mit bisher erst einem Turniersieg auf der US PGA-Tour zum letzten Major des Jahres vor die Tore der Olympiastadt 1996 gereist - und feierte prompt eine spektakuläre Major-Premiere. Zuletzt war dieser Coup nur seinen Landesleuten Ben Curtis 2003 bei der British Open und Francis Ouimet 1913 bei der US Open gelungen.

„Das ist wirklich unglaublich“, schwärmte Bradley, „besonders deswegen, weil mein Vater Mitglied des Golflehrer-Verbandes der PGA ist.“ Nach vier Runden auf dem schwierigen Par-70-Kurs in Johns Creek hatten Bradley (272-71+64+69+68) und Dufner (272-70+65+68+69) vor dem Dänen Anders Hansen (273-68+69+70+66) mit acht Schlägen unter Par gleichauf gelegen. Dabei hatte Bradley erst im faszinierenden Schlussspurt nach fünf Schlägen Rückstand auf Dufner noch gleichgezogen. Ein Triple-Bogey auf der 15 hatte ihn drei Schläge gekostet, aber Bradley kämpfte sich zurück.

Birdies auf der 16 und 17 brachten ihn auf acht unter Par. Dufner war nach dem 13. Loch eingebrochen, als er noch mit fünf Schlägen vor Bradley lag, dann aber mit drei Bogeys in Serie zurückfiel und sich erst mit einem Par auf dem Schlussloch ins Stechen rettete. Im Playoff blieb Bradley eins unter Par und gab Dufner das Nachsehen.

Dafür kassierte er mit 1,4 Millionen Dollar Preisgeld die höchste Prämie seiner Karriere. Gleichzeitig brach Bradley den Bann und setzte sich nach sechs Major-Siegern in Serie von Spielern der European Tour als erster Amerikaner wieder die Krone eines US-Grand-Slam-Siegers auf.

Vorher hatten der Nordire Graeme McDowell (US Open 2010), Louis Oosthuizen (Südafrika/British Open 2010), Martin Kaymer (PGA Championship 2010), Charl Schwartzel (Südafrika/US Masters 2011/Südafrika), Rory McIlroy (Nordirland/US Open 2011) und Darren Clarke (Nordirland/British Open 2011) die Majors gewonnen.

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