Diese Gedanken werden Adrion, der von 1980 bis 1982 als Abwehrspieler des VfB zu 22 Bundesligaeinsätzen kam, seit Dienstag noch um einiges schwerer fallen. Da nämlich blieb sein Linksverteidiger Joachim Schwabe (Nomen est Omen) beim Training mit den Stollen im Rasen hängen und zog sich einen Riss des rechten vorderen Kreuzbandes zu. Der 24-Jährige, einer der wenigen erfahreneren Spieler im Kader, fällt damit für die gesamte Hinrunde aus. Ein schwerer Schlag nicht nur für Schwabe, sondern auch für seinen Trainer, der zum Saisonstart noch voller Zuversicht war. "Ich habe keine Bedenken, wir haben alle Möglichkeiten", so Adrion, der den Nachwuchs des VfB bereits seit 2004 betreut. Doch nach dem Verletzungspech ist ihm die gute Laune inzwischen gründlich verdorben. Denn neben Schwabe fehlt beim deutschen Amateurmeister von 1963 und 1980 auch Clemens Walch. Der 21-jährige Österreicher, der im Juli von Red Bull Salzburg geholt wurde und im Mittelfeld für Akzente sorgen soll, musste sich einer Operation am Blinddarm unterziehen.

Dennoch werden die Schwaben heute im Waldau-Stadion unter dem Fernsehturm in Degerloch (Anstoß 14 Uhr) für den WSV kein einfacher Gegner sein. Schließlich führte Adrion, der 1997 als Assistenztrainer von Joachim Löw mit dem VfB den DFB-Pokal gewann, seine Mannschaft in den beiden vergangenen Jahren jeweils auf den dritten Platz in der Regionalliga Süd. Und er formte unter anderen Kevin Kuranyi, Ioannis Amanatidis, Alexander Hleb und Mario Gomez zu internationalen Top-Stars. "Wir haben viele Spieler in der Hinterhand, die mit Feuereifer bei der Sache sind", ist Adrion vor der heutigen Aufgabe gegen den WSV dann auch trotz Verletzungssorgen nicht bange.