„Fuchs ist der richtige Mann“

Für „Bob“ Maly macht ein Trainerwechsel keinen Sinn.

Dortmund. Knapp eine Stunde nachdem der letzte frustrierte WSV-Fan den Beschwerdeplatz am Zaun des Stadions "Rote Erde" geräumt hat und frustriert die zum Glück nicht ganz so weite Heimreise antritt, kommt auch WSV-Torhüter Christian Maly aus den Katakomben des "Signal Iduna Parks" und geht Richtung Mannschaftsbus. Andere Kollegen stehen zu diesem Zeitpunkt erst kurz unter der Dusche, weil sie den Fans lange Rede und Antwort gestanden haben. Maly, dienstältester WSV-Spieler, in der vergangenen Saison noch zum beliebtesten Spieler gewählt, ist keiner, der sich vor unangenehmen Situationen drückt. Aber nach dem abermals schwachen Auftritt seiner Mannschaft, hatte "Bob" kurz nach dem Abpfiff den Kanal voll.

"Ich bin sauer, dass wir verloren haben. Ich wusste nicht, was ich den Fans hätte sagen sollen", sagt Maly. Zumal er mit einer guten Leistung nicht zu den Schuldigen der Niederlage zählte. "Wir brauchen ein Erfolgserlebnis", beantwortet Maly die 500.000-Euro-Frage, wie sich die Mannschaft aus dieser scheinbar aussichtslosen Situation befreien kann. Keine Lösung ist dagegen für ihn ein Trainerwechsel. "Uwe Fuchs ist der absolut richtige Mann. Ich bin ja jetzt schon länger dabei. Aber ich habe noch kein besseres Gespann am Zoo erlebt. Vor der Saison war ohnehin klar, dass es nur gegen den Abstieg geht. Jetzt ist die Situation da und plötzlich sollen Köpfe rollen. Das verstehe ich nicht", sagt Maly, der vor dem Heimspiel gegen Kiel nicht hoffnungslos ist. "Gewinnen wir das Spiel, sieht die Welt schon wieder besser aus."

Auch für Edgar Bernhardt wäre ein Trainerwechsel die "einfachste, aber falsche Lösung". Er sieht die Schuld bei sich und den Kollegen. "Wenn wir auf dem Platz stehen, ziehen wir uns runter, spielen schlecht und fallen auseinander. Der Kopf ist unten. Zudem gehen wir fahrlässig mit den Chancen um. Um da raus zu kommen, müssen wir Dreck fressen, ein Trainerwechsel bringt gar nichts", sagt Bernhardt, der in Dortmund oftmals mit dem Kopf durch die Wand wollte und es einige Male mit mindestens zwei Gegenspielern aufnahm. Knackpunkt für den offensiven Mittelfeldspieler ist auch das schwache Zweikampfverhalten. "Wir gehen wie Mädchen vom Platz. Wie viele gelbe Karten haben wir bekommen?"

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