Spanische Kritik an DFB-Vizepräsident Koch

Madrid (dpa) - In Spanien ist vor dem EM-Qualifikationsspiel des Fußballweltmeisters in Litauen heftige Kritik am DFB-Vizepräsidenten Rainer Koch laut geworden.

Der Deutsche hatte als Delegierter der Europäischen Fußball-Union (UEFA) das Gesuch der Spanier abgelehnt, den Platz in Kaunas für unbespielbar zu erklären. Koch räumte nach spanischen Medienberichten zwar ein, dass sich das Spielfeld in keinem guten Zustand befinde, entschied aber, dass für die Spieler keine Verletzungsgefahr bestehe.

Schiedsrichter Laurent Duhamel (Frankreich) erklärte den Platz im Dariaus-Gireno-Stadion wenige Stunden vor dem Anpfiff der Partie ebenfalls für bespielbar. „Die UEFA kann nur beten, dass sich niemand verletzt“, schrieb das Madrider Sportblatt „Marca“. „Wenn einem Spieler wie Xavi, Iker Casillas oder Xabi Alonso etwas zustößt, wird dies allein die Schuld der UEFA sein.“ Die angesehene Zeitung „El País“ titelte: „Die UEFA zwingt den Weltmeister zu einem Spiel auf einer Kuhwiese.“

Spaniens Nationaltrainer Vicente del Bosque hatte für eine Verlegung des Spiels plädiert. „Auf diesem Terrain kann man nicht Fußball spielen“, sagte der Coach. Auf dem Spielfeld ist nach einem strengen Winter kaum noch Rasen vorhanden. Unebene Stellen wurden mit Sand ausgeglichen. „Das wird so sein, als spielten wir am Strand meiner Heimatstadt San Sebastián“, witzelte Xabi Alonso. Sein Teamkamerad Javier Arbeloa bezeichnete das Stadion als „Playa-Arena“.

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