Anhörung zu geplantem Fußball-Boykott in Spanien

Madrid (dpa) - Eine Madrider Richterin entscheidet darüber, ob am kommenden Wochenende die angesetzten Spiele der spanischen Fußball-Liga stattfinden werden.

Die Mehrheit der Vereine in der 1. und 2. Liga hatte beschlossen, wegen eines Streits um Fernsehgelder den Spieltag am 2. und 3. April ausfallen zu lassen. Eine Minderheit von sechs Clubs stellte dagegen den Antrag, den Boykott durch eine einstweilige Verfügung für illegal zu erklären.

Die Richterin Purificación Puyol hörte am Dienstag die Argumente beider Seiten an. Sie will am 30. März ihre Entscheidung verkünden. „Nach dem jetzigen Stand der Dinge werden an diesem Wochenende keine Spiele stattfinden“, sagte der Präsident der Profi-Liga (LFP), José Luis Astiazarán. Die Liga hat bisher auch noch keine Anstoßzeiten festgelegt. Es wäre das erste Mal in der Geschichte des spanischen Profi-Fußballs, dass die Vereine den Spielbetrieb mit einer Boykottaktion zum Stillstand brächten.

Die Clubs verlangen von der spanischen Regierung eine Gesetzesänderung, die ihnen höhere Einnahmen bei den Fernsehgeldern ermöglichen soll. Mit ihrem Boykott wollen sie vor allem erreichen, dass künftig nicht mehr - wie bisher - eine Erstliga-Partie pro Spieltag live im frei zugänglichen Fernsehen übertragen wird. Die Regierung lehnt dies ab.

Den Boykott für verfehlt halten Espanyol Barcelona, der FC Villarreal, Real Saragossa, Athletic Bilbao, Real Sociedad San Sebastián und der FC Sevilla. Sie argumentieren, die Aktion sei nicht mit der erforderlichen Zwei-Drittel-Mehrheit beschlossen worden.

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