Fortuna Düsseldorf Düsseldorf zeigt Flagge für Fortuna

Friedhelm Funkel ist von der Solidarität, die der Club derzeit erfährt, beeindruckt. Samstag soll sich das Team mit einem Sieg bedanken.

Ob im Rathaus, im Stadtgebiet oder am Samstag im Stadion: Fortunas Fans zeigen derzeit Flagge für ihren abstiegsbedrohten Verein. Archiv

Ob im Rathaus, im Stadtgebiet oder am Samstag im Stadion: Fortunas Fans zeigen derzeit Flagge für ihren abstiegsbedrohten Verein. Archiv

Foto: Christof Wolff

Düsseldorf. Wehende Fortuna-Fahnen aus dem Rathaus und im gesamten Stadtgebiet, Zuspruch von prominenten Fans wie den Musikern von den Toten Hosen und über allem steht das Wort „Zusammenhalt“. Das Fortuna-Gefühl, das in dieser Woche durch Stadt und soziale Netzwerke geht, erinnert an den Mai 2016, als sich viele Menschen ähnlich solidarisch mit dem abstiegsbedrohten Fußball-Zweitligisten zeigten, der am Freitag 122 Jahre alt wird.

Dieser Schulterschluss von Fans, Sympathisanten und Verein beeindruckt auch Friedhelm Funkel. „Viele sprechen uns Mut zu. Das gibt uns ein wahnsinnig gutes Gefühl“, sagt der Trainer. Und der 63-Jährige stellt klar: „Alle bei uns sind sich der Bedeutung dieses Spiels gegen die Würzburger Kickers bewusst.“

Dennoch stemmt sich der erfahrene Fußballlehrer in diesen Tagen auch immer wieder gegen das Wort „Endspiel“. „Denn das ist es nicht. Endspiel heißt, dass es danach kein Spiel mehr gibt. Und das stimmt ja nicht. Danach haben wir noch zwei Begegnungen“, erklärt Funkel und wiederholt sich: „Aber deshalb unterschätzen wir keinesfalls die Bedeutung dieses Spiels.“ Natürlich betont Fortunas Cheftrainer noch einmal, dass seine Mannschaft gewillt ist, „endlich den überfälligen Heimsieg zu landen“. Aber was sollte Funkel auch sonst sagen?

In diesem Szenario voller Empathie rund um das Team und der angespannten Tabellensituation vor dem Duell gegen die Kickers (am Samstag, 13 Uhr) fehlt im Grunde nur noch der erste Heimsieg seit Oktober, um dem aktuellen Gesamtbild die entscheidenden Farbtupfer zu verpassen. Dieser dürfte zwar noch nicht für die Rettung des derzeitigen Tabellen-14. reichen, aber er würde — abgesehen von der sportlichen Wichtigkeit — wieder einmal beweisen, dass diesen Club doch noch immer etwas Besonderes umgibt. Eine Aura, die selbst die hartgesottenen Anhänger mittlerweile für verloren glaubten. Und es wäre der Beweis dafür, dass Zusammenhalt doch wertvoller als Aktionismus oder gar Panik ist.

Einer, der zum erhofften emotionalen Höhepunkt der Fortuna-Woche auf dem Rasen beitragen könnte, ist Rouwen Hennings. Der Angreifer, der zuletzt mit Magen-Darm-Problemen fehlte, ist nach Aussage seines Trainers wieder gesund. Ob der Torjäger aber sogleich wieder in die Startformation rückt, ließ Funkel noch offen — und sprach wohl eher unbewusst von einer „Bauchentscheidung“ in Bezug auf den zuletzt sogar von einem Magengeschwür geplagten Hennings.

Auch bei den nach ihren Sperren wieder einsatzfähigen André Hoffmann und Adam Bodzek hüllte sich Funkel grundsätzlich in Schweigen. Dass die erfahrenen Spieler am Samstag gegen den in der Rückrunde noch sieglosen Tabellen-15. aber noch mehr als sonst gefordert sein düften, steht ohnehin außer Frage.

Zum Ende der Pressekonferenz am Donnerstagmittag griff Funkel dann aus eigenem Gusto noch einmal das Thema „Zusammenhalt“ auf. „Ich freue mich über diese Unterstützung von allen Seiten. Selbst die Journalisten versuchen offenbar, ihren Teil beizutragen und haben heute eine andere Sitzordnung gewählt“, sagte der Fortuna-Trainer mit einem Augenzwinkern. Und dennoch war im Gesicht des 63-Jährigen noch ein wenig mehr Anspannung zu erkennen, als sonst vor den Spielen seiner Mannschaft. Fortuna muss am Samstag liefern — denn das ist der Beitrag der Profis zum Ende dieser Woche des großen Zusammenhalts.

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