Borussia Mönchengladbach Jonas Hofmann: "Reus hat mir nur Gutes über Gladbach erzählt"

Mönchengladbach. Jonas Hofmann kennt das Szenario bestens. Mit dem Transfer von Borussia Dortmund zu Borussia Mönchengladbach hat der offensive Mittelfeldspieler gerade zum dritten Mal in seiner Profi-Karriere einen Vereinswechsel vorgenommen, und zum dritten Mal tritt er unmittelbar danach sofort gegen den Ex-Klub an.

Jonas Hofmann beim Trainingsauftakt für Borussia Mönchengladbach Anfang Januar.

Jonas Hofmann beim Trainingsauftakt für Borussia Mönchengladbach Anfang Januar.

Foto: Roland Weihrauch

„Wenn mich der Trainer einsetzt, dann hoffe ich schon, dass ich den BVB ein wenig ärgern kann. Am liebsten würde ich natürlich mit einem Tor dazu beitragen, dass wir gewinnen“, sagte Hofmann vor dem Borussen-Duell am Samstag (18.30 Uhr, Stadion im Mönchengladbacher Nordpark).

Das BVB-Führungstrio Hans-Joachim Watzke, Michael Zorc und Jürgen Klopp hatte Jonas Hofmann im Sommer 2011 von der TSG 1899 Hoffenheim an den Borsigplatz geholt. Sein Bundesliga-Debüt feierte er dann am 16. Dezember 2012 - natürlich in Hoffenheim. Und auch als Hofmann Ende August 2014 von Borussia Dortmund zum FSV Mainz 05 ausgeliehen wurde, kam es umgehend zum Wiedersehen. Damals war es für ihn das zweite Spiel im Trikot der Rheinhessen. „Es ist schon seltsam gewesen. Da ich alle Gegenspieler kannte, hat es sich zunächst wie ein Trainingsspiel angefühlt“, erklärte Hofmann.

Das wird diesmal anders sein. Hofmann möchte dem BVB schon etwas wehtun. Schließlich bekam er von Trainer Thomas Tuchel keine echte Chance im Konkurrenzkampf auf den offensiven Außenbahnen oder als hängende Spitze im Zentrum. Natürlich stehen dort Ausnahmespieler wie Henrikh Mkhitaryan, Shinji Kagawa oder Marco Reus. Doch als im Herbst dann auch noch Gonzalo Castro den Vorzug erhielt, war das Fass für Hofmann voll. Der 23-Jährige bat bei der Dortmunder Führung um die Wechselfreigabe.

„Ich mache keinen Hehl daraus, dass mir die geringen Einsatzzeiten nicht gefallen haben“, sagte Hofmann. Schließlich liegt sein Talent nicht im Verborgenen. Erstmals so richtig in Erscheinung trat der gebürtige Heidelberger am 19. Mai 2012, als er die zweite Mannschaft des BVB zum Aufstieg in die dritte Liga führte. Beim 5:3 gegen den Wuppertaler SV schnalzten damals nicht wenige der Zuschauer im Stadion am Zoo mit der Zunge, als Hofmann in kritischen Phasen für Ausrufezeichen sorgte. Zweimal kam der WSV auf 1:2 und 2:3 heran. Fast postwendend aber zirkelte Hofmann den Ball zum 3:1 und 4:2 ins Netz.

Im Abschluss stark und mit einer enormen Schnelligkeit ausgestattet, standen die Interessenten daher nun auch sogleich Schlange, als Hofmann seine Wechselabsichten kundtat. Der Hamburger SV, 1899 Hoffenheim, Borussia Mönchengladbach, Werder Bremen und RB Leipzig buhlten um den Zuschlag. Gladbachs Manager Max Eberl aber war den Konkurrenten um Längen voraus. Leipzig ist eben noch ein Zweitligist, Hoffenheim auf dem Wege dorthin und der HSV sowie Werder konnten die Ablösesumme von acht Millionen Euro bei Weitem nicht stemmen.

Zudem wollte Hofmann unbedingt zu den „Fohlen“. „Marco Reus hat mir nur Gutes über seinen Ex-Verein erzählt. Auch mit Julian Korb und Nico Schulz, die ich von der U21-Nationalmannschaft her kenne, habe ich mich ausgetauscht. Zudem hat mir imponiert, wie verdammt gut Max Eberl vorbereitet war. Der hat sich richtig mit mir beschäftigt, das hat mir endgültig ein gutes Gefühl gegeben“, sagte Hofmann, für den aber noch ein Grund die Entscheidung forciert hat. „Einige Freunde sind Gladbach-Fans. Sie machen sich regelmäßig per Auto auf den Weg zu den Spielen.“ Ab Samstag nun sehen sie ihn in „ihrem“ Trikot.

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