Glänzender Pizarro dämpft Gladbacher Euphorie

Der Peruaner erzielt beim Bremer 3:0-Sieg zwei Tore. Trainer Frontzeck ist ernüchtert.

Bremen. Die Bäume wachsen dann doch nicht in den Himmel für Fußball-Bundesligist Borussia Mönchengladbach. Mit 0:3 (0:2) unterlag die Mannschaft von Trainer Michael Frontzeck am Sonntag bei Werder Bremen und musste damit im vierten Pflichtspiel dieser Saison zum ersten Mal als Verlierer den Rasen verlassen. "Das war eine auch in der Höhe verdiente Niederlage. Nun sind wir wieder auf dem Boden der Tatsachen angekommen", sagte Frontzeck.

Dabei hatten sich die Borussen so viel vorgenommen. "In der vergangenen Saison standen wir nach null Punkten aus den ersten beiden Spielen sofort unter Druck, aber jetzt ist alles anders", hatte Karim Matmour vor dem Spiel gesagt und dabei die Hoffnung geäußert, dass bei den bislang wenig überzeugenden Bremern etwas Zählbares mitzunehmen sei.

Vielleicht wäre dies sogar der Fall gewesen, wenn dem Treffer des Tunesiers zum vermeintlichen 1:1 in der 37. Minute die Anerkennung wegen Abseits nicht verweigert worden wäre. "Da hätten wir dann vielleicht noch einmal Druck auf Werder aufbauen können", sagte Frontzeck.

Doch Fußball findet nicht im Konjunktiv statt. Es zählen nur Tatsachen. Und ein Fakt war, dass die Gladbacher just im direkten Gegenzug nach der Szene von Matmour das 0:2 durch Claudio Pizarro schlucken mussten, der den amtierenden Pokalsieger auch in der 21. Minute bereits in Führung gebracht hatte. Der erst in der vergangenen Woche vom FC Chelsea für drei Jahre geholte Peruaner war vor 34800 Zuschauern auf der damit ausverkauften Baustelle des Weserstadions der Mann des Spiels.

Beim ersten Treffer bewies Pizarro sein Stürmer-"Näschen", als er nach einem Fehler von Gladbachs Torhüter Christopher Heimeroth zur Stelle war. Beim zweiten Treffer zeigte er seine ganze Klasse, als er eine Flanke des guten Clemens Fritz mit der Hacke ins lange Eck schlenzte. Es waren seine Tore 29 und 30 in den vergangenen 47 Pflichtspielen für Werder. "Hier in Bremen fühle ich mich halt wohl", sagte Pizarro. Naldo erhöhte kurz vor Schluss noch auf 3:0.

Die Gladbacher fühlen sich in Bremen hingegen alles andere als wohl. Vor 22 Jahren gab es dort beim 7:1 den bislang letzten Sieg. Damals war Michael Frontzeck noch Spieler der Borussia. Seitdem setzte es in nun 20 Auftritten an der Weser 16 Niederlagen, und nur in vier Spielen gelang ein Tor. Vielleicht blieb Frontzeck auch deshalb so ruhig. "Wir müssen aus diesem Spiel unsere Lehren ziehen und es gegen Mainz wieder besser machen."

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