Pizarro düpiert Borussia

Gladbach ist beim 0:3 in Bremen chancenlos. Der Peruaner glänzt mit zwei Toren.

Bremen. Musikfest, Shopping-Nacht und als i-Tüpfelchen der erste Werder-Sieg am Sonntagabend in der neuen Saison - die Hansestadt hat ein Wochenende par excellence hinter sich.

Drei Tage nach dem Pokaltriumph gegen FK Aktoba (6:3) hatten die Bremer auch gegen die so verheißungsvoll in die Bundesliga gestarteten Gladbacher Borussen leichtes Spiel und schickten die Elf vom Niederrhein mit einer derben 0:3-Niederlage nach Hause.

"Wir haben gegen eine starke Bremer Mannschaft verloren und waren bei eigenem Ballbesitz einfach nicht kreativ und effektiv genug. Jetzt werden wir das Spiel analysieren und uns auf die nächste Partie am Freitag gegen Mainz konzentrieren", sagte Cheftrainer Michael Frontzeck, der seine Enttäuschung ob der deutlichen Abfuhr nicht verhehlen konnte.

Es wurde also wieder nichts mit dem ersten Sieg in Bremen seit 22 Jahren, als die Borussen im Weserstadion mit 7:1 triumphiert hatten und Gladbachs heutiger Coach Michael Frontzeck als gradliniger Linksverteidiger die Vorstöße seines Bremer Trainer-Kollegen Thomas Schaaf erfolgreich unterband.

So schnell geht das manchmal im Fußballgeschäft. Am vorletzten Wochenende stand Claudio Pizarro noch beim FC Chelsea unter Vertrag, um innerhalb weniger Tage die Insel wieder zu verlassen und seine Klasse im Werder-Trikot zu demonstrieren.

War es dem Peruaner im Europapokalspiel gegen das Team aus Kasachstan noch nicht vergönnt, ein Tor zu erzielen, so schlug er am Sonntag gleich zweimal zu und leitete unter gütiger Mithilfe des Gäste-Torwarts Christofer Heimeroth den ersten Saisonsieg seiner Mannschaft an der Weser ein.

Nach dem Abschied von Marko Marin gen Bremen schienen die Borussia schneller ihre Linie gefunden zu haben als viele vermuteten. Das war zumindest der Eindruck der ersten drei Pflichtspiele. Am Sonntag kamen die Südamerikaner Juan Arango und Raul Bobadilla in keiner Phase auf Touren, wie überhaupt das Gladbacher Spiel zaghaft und umständlich wirkte.

Das Tempo bestimmte allein der deutsche Pokalsieger. Es war aber nicht nur Pizarro, der den Gästen vom Niederrhein einen Schrecken nach dem anderen einjagte, auch der "Ex", Marko Marin (20), bot im Mittelfeld eine erfrischende Leistung. Er sorgte mit seinen Tempo-Dribblings vor allem im zweiten Durchgang für viel Gefahr, in dem die Leistung von Gladbachs Torwart Heimeroth nun an Stabilität gewann.

Er meisterte sogar einen Strafstoß von Özil. Gleichwohl bleibt Heimeroth ein Schwachpunkt, und so hat der furiose Ligastart der Elf vom Niederrhein erst einmal einen allerdings nicht unerwarteten Dämpfer erhalten.

SV Werder Bremen:
überragend: Pizarro
gut: Fritz, Marin
zufriedenstellend: Wiese, Mertesacker, Naldo, Boenisch, Frings, Borowski, Özil, Hunt
enttäuschend: -

Borussia Mönchengladbach:
überragend: -
gut: -
zufriedenstellend: Kleine, Brouwers, Marx, Matmour, Bobadilla
enttäuschend: Heimeroth, Levels, Jaurés, Meeuwis, Bradley, Arango, Neuville

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