Frontzeck, der „Nussknacker“

Der Borussen- Coach hat Werder zuletzt mit Bielefeld düpiert. Das will er mit dem VfL wiederholen.

Mönchengladbach. Max Eberl mag Werder Bremen. Weniger als Liga-Konkurrenten, sondern vielmehr die Art und Weise, wie beim amtierenden Pokalsieger von der Weser gearbeitet wird. "Bremen ist für das, was ich bei der Borussia aufbauen will, das Vorbild", hat der Gladbacher Sportdirektor bereits mehrfach betont. Am Sonntagnachmittag hat Eberl die Gelegenheit, sich bei seinem Kollegen Klaus Allofs noch einige Tipps abzuholen, denn der VfL ist zum Bundesliga-Duell (17.30 Uhr) im Weserstadion zu Gast.

Beim Thema Werder gerät auch Borussen-Trainer Michael Frontzeck schnell ins Schwärmen. "Bremen ist über einen langen Zeitraum gesehen die beste Fußball-Mannschaft in Deutschland. Sie sind für jeden Gegner schwer zu spielen, und wenn die Maschinerie erstmal ins Laufen gerät, auch kaum zu stoppen", sagte Frontzeck am Freitag. Bremen sei ein Klub, bei dem die Verantwortlichen nicht die Nerven verlieren und auch nach Rückschlägen ihren Weg weitergehen würden, ergänzte der 45-Jährige.

Frontzeck hat den letzten Auswärtssieg der "Fohlen" bei Werder noch als Spieler miterlebt, stand in jener Gladbacher Elf, die im März 1987 mit 7:1 an der Weser triumphierte. Wenige Tage zuvor war bekanntgeworden, dass Ur-Borusse Jupp Heynckes als Trainer zum FC Bayern München wechseln wird. Seitdem haben sich die Kräfteverhältnisse allerdings längst verschoben: Borussia ist am Sonntag der Underdog, alles andere als ein Bremer Sieg wäre eine Überraschung. Natürlich sei der Gegner eine "harte Nuss", er habe aber trotzdem ein gutes Gefühl, so Frontzeck.

Auch Rückkehrer und Top-Stürmer Claudio Pizarro raube ihm nicht den Schlaf, schließlich seien Borussias Innenverteidiger derzeit "gut drauf". Frontzeck hat die "Nuss Bremen" als Trainer bereits geknackt, siegte dort in der vergangenen Saison mit Arminia Bielefeld 2:1.

Aus einer massiven Abwehr heraus konterte die Arminia eiskalt. Ein Modell, das Fontzeck auch am Sonntag wohl mit dem VfL bevorzugen wird: Gut möglich, dass die Borussia nur mit einer Sturmspitze (Bobadilla) startet und Bradley in die Mittelfeld-Achse Meeuwis/Marx rücken wird.

Werder-Trainer Thomas Schaaf erwartet auf jeden Fall "keine leichte Aufgabe. Gladbach kann hier frei aufspielen, und das gibt ihnen zusätzlich Stärke", sagte der 48-Jährige.

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