Borussia Mönchengladbach Austria-Kenner Lainer warnt vor Euro-League-Auftakt gegen Wolfsberg

Mönchengladbach · Borussia Mönchengladbach trifft mit dem Wolfsberger AC zum Auftakt der Gruppenphase der Europa League auf einen „unangenehmen Gegner“.

 Gladbachs Stefan Lainer hat in Österreich bereits gegen Wolfsberg gespielt.

Gladbachs Stefan Lainer hat in Österreich bereits gegen Wolfsberg gespielt.

Foto: dpa/Marius Becker

Stefan Lainer, neuer Rechtsverteidiger bei Borussia Mönchengladbach mit Offensivdrang, hat davor gewarnt, den ersten Gegner in der Europa League am Donnerstag im Borussia-Park (21 Uhr, RTL/Nitro) zu unterschätzen. „Wir müssen auf der Hut sein. Der Wolfsberger AC ist ein undankbarer Gegner. Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass es sehr schwierig sein kann, gegen Wolfsberg zu spielen.“ Lainer nahm am Mittwoch neben Cheftrainer Marco Rose auf dem Podium im Presseraum der Gladbacher Fußball-Arena Platz – geballte Austria-Kompetenz also, personifiziert durch zwei ehemalige Salzburger, die mit den Teams der österreichischen Bundesliga bestens vertraut sind.

Wolfsberger Schmitz und Liendl spielten einst bei der Fortuna

Als ehemaliger Profi in der Mozartstadt weiß Lainer, wovon er spricht: „Die Wolfsberger spielen einen aggressiven Fußball, und ich erinnere mich sehr gut daran, dass die Spiele mit RB Salzburg gegen sie nie einfach waren.“ Die größte Stärke der Mannschaft aber sei, so der 15-malige Nationalspieler, die Kompaktheit, sprich die Fähigkeit, als Mannschaft sehr geschlossen aufzutreten. „Jeder arbeitet vorbildlich gegen den Ball, jeder unterstützt den anderen“, betont Lainer, „und auch taktisch ist das Team sehr gut geschult.“ Zwei ihrer bekanntesten Spieler, Lukas Schmitz und Michael Liendl, haben vor ein paar Jahren fast zeitgleich für Düsseldorf in der 2. Bundesliga gespielt und waren damals Stammspieler im Team des heutigen Erstligisten Fortuna.

Der 27-jährige Lainer hat sich in Gladbach schnell akklimatisiert: „Ich fühle mich sehr wohl bei Borussia. Es läuft.“ Beim 3:1-Sieg seiner Mannschaft kürzlich in Mainz verschaffte er sich durch ein Tor zusätzlich Respekt. Unabhängig davon liegen seine Stärken in der Dynamik und dem Drang zur Offensive – mit dem Ziel, Unruhe zu stiften und die gegnerische Defensive aus dem Konzept zu bringen. „Stevie ist immer bereit, alles zu geben, er verteidigt und stürmt. Und manchmal taucht er auch mal unter. Aber er bleibt stets wachsam“, sagt sein Trainer, bei dem es schon, wie er gestern lächelnd bekannte, ein bisschen kribbelt: „Wir wollen gegen Wolfsberg damit anfangen, eine tolle Europa-League-Geschichte zu schreiben.“

Von den ehemals 237 Vereinen, die sich für die beiden großen internationalen Wettbewerbe qualifiziert haben, sind nunmehr 80 übriggeblieben.

Uefa zahlt 5,5 Millionen Euro für die Gruppenphase

32 Mannschaften mischen in der „Königsklasse“ mit, 48 in der Europa League, darunter die Gladbacher, die in ihrer Blütezeit in den 70er und frühen 80-er Jahren eines der Aushängeschilder im europäischen Fußball darstellte. Seit knapp einem Jahrzehnt ist sie international wieder im Aufwind und versucht auf den „Brettern, die die Welt bedeuten“, es mit der Konkurrenz landauf-landab aufzunehmen. Bei seinem letzten Gastspiel in der Europa-League schied der Traditionsverein äußerst unglücklich im Achtelfinale daheim gegen Schalke 04 aus (1:1, 2:2).

Fast auf den Tag genau zweieinhalb Jahre später steigt für den Traditionsverein heute nun die 164. Begegnung im Europapokal seit dem Debüt 1960/61 – einem 0:3 gegen Glasgow Rangers. Gladbach ist zum 23. Mal in einer der beiden Disziplinen vertreten. Als erstes dickes Preisgeld hat die Geschäftsführung im Borussia-Park bereits früh in der Saison knapp 5,5 Millionen Euro sicher, die sich aus der Startprämie und aus dem Erfolgsranking der vergangenen Dekade zusammensetzen.

Rund 33 000 Tickets von 46 000 möglichen haben die Gladbacher bis dato abgesetzt. Für Wolfsberger Verhältnisse ist das fast schon eine utopische Zahl. Stefan Lainer kann sich mit der Kulisse anfreunden. „Das ist doch okay. Für mich ist es sowieso egal, wie voll die Hütte ist, wir wollen auf jeden Fall mit 100 Prozent in die neue Europapokalsaison starten und ein Wörtchen in der Gruppe mitreden.“

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