Borussia M’Gladbach Gladbach fliegt nach 0:5 gegen Leverkusen aus Pokal - Das Spiel in der Analyse

Mönchengladbach · Borussia Mönchengladbach ist in der zweiten Hauptrunde des DFB-Pokals ausgeschieden. Die Elf vom Niederrhein kassierte gegen den Rheinland-Rivalen Bayer Leverkusen im heimischen Borussia-Park eine bittere 0:5 (0:2)-Niederlage.

 Leverkusens Karim Bellarabi (r) trifft gegen Gladbachs Torwart Yann Sommer zum 4:0.

Leverkusens Karim Bellarabi (r) trifft gegen Gladbachs Torwart Yann Sommer zum 4:0.

Foto: dpa/Marius Becker

Brandt, Jedvaj, Bellarabi (2) und Volland trafen für den Werksklub. Bereits am Sonntag hat Borussia in der Bundesliga das nächste Derby vor der Brust, dann kommt Aufsteiger und Nachbar Fortuna Düsseldorf in die Fohlen-Arena.

Der Moment des Spiels: Der ereignete sich wenige Augenblicke nach dem Schlusspfiff. Während die tausende Gladbacher Fans das Stadion bereits verlassen hatten, verabschiedete der harte Kern in der Nordkurve die gedemütigte Fohlen-Elf mit Gesängen und aufmunternden Applaus. Die VfL-Profis bedankten sich und klatschten Applaus. Trotz der Pokalblamage stehen mit Blick aus das Nachbarschafts-Duell gegen Düsseldorf VfL-Fans und Team zusammen.

Der Spieler des Spiels: Mitten in die Gladbacher Drangphase auf den Anschlusstreffer schnürte Leverkusens Offensivass Karim Bellarabi einen Doppelpack. Zuerst sorgte er mit einem satten Schuss zum 3:0 für die Vorentscheidung im Borussia-Park, wenige Minuten später legte der ehemalige Nationalspieler noch mal per feiner Einzelleistung zum 4:0 nach. Bayer im Torrausch – weil Spieler wie Bellarabi eine Top-Leistung boten.

Der Aufreger des Spiels: Mitte der ersten Halbzeit forderten die Borussen einen Handelfmeter, Lars Bender war in einen Schuss von Herrmann gerutscht und hatte diesen in letzter Sekunde noch abwehren können. Einige Spieler hatten da offenbar ein Handspiel des Leverkuseners im Strafraum gesehen – was sich allerdings nicht durch die gezeigten TV-Bilder belegen ließ. Schiedsrichter Tobias Welz pfiff nicht, der Unparteiische hatte keine Regelwidrigkeit erkannt.

Chronik des Spiels:

Wie schon zuvor bei der Liga-Niederlage in Freiburg gingen die Fohlen auch im Pokal früh in Rückstand. Leverkusen nutzte den ersten Fehler im Aufbau, warf die Konter-Maschine an, Volland bediente Nationalspieler Brandt, der kochte Lang ab und setzte zu einem gewieften Schuss aus dem linken Fußgelenk ins lange Eck an, die Kugel knallte an den Innenpfosten und dann ins Netz, 0:1. Bayers Billardtor schockte die Fohlen, die sich ohne Rekord-Stürmer Plea schwer taten, den Werksklubs ins Wanken zu bringen. Bis Herrmann plötzlich freistand, Lars Bender blockte ab, die Fohlen reklamierten Handspiel, der Pfiff des Unparteiischen blieb aus Elfer. Gegenzug. Wieder spielte Bayer schnell, Volland lief auf und davon, tanzte Elvedi aus, Schuss, doch der Ball klatschte nur an den Pfosten. Dusel für Borussia, der im Gegenzug beinahe der Ausgleich gelang, doch Neuhaus scheiterte an Keeper Hradecky. Bayer bohrte weiter an der VfL-Defensive. Freistoß in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit, erneut dösten Teile der Abwehr, als Brandt blitzschnell ausführte und in die Gasse passte, Lars Bender stand völlig frei, Sommer rettete noch, dann staubte Jedvaj ab, 0:2. Nach der Pause verpasste Volland zunächst den endgültigen Knockout, Stindl ließ ein dickes Ding zum Anschluss liegen, es folgte der große Auftritt von Bellarabi, dessen satter Schuss aus 17 Metern zum 0:3 erlegte die Fohlen endgültig. Kurz darauf legte Bellarabi noch mal nach, 0:4, schließlich erhöhte Volland auf 0:5, Bayer im Rausch, Gladbach hingegen erlebte einen Abend zum Vergessen.

Die Trainer-Stimmen:

Dieter Hecking (Borussia Mönchengladbach):
„Das hatten wir uns anders vorgestellt. Es gab einige Zweikämpfe, in denen wir nicht entschlossen genug waren, den Ball zu klären. Nach dem 0:1 waren wir eigentlich gut im Spiel, hatten ein gutes Positionsspiel. Wir hatten dann auch eine Großchance durch Florian Neuhaus. Mit dem Ausgleich wären wir wieder im Spiel drin gewesen. Das 0:2 war aus meiner Sicht auch ein absolut vermeidbares Gegentor. Bei dem Pass, den Julian Brandt reinspielt, haben wir geschlafen. Bis zum 0:3 war es noch ganz ordentlich, was ich aber nicht akzeptieren kann, sind der vierte und fünfte Gegentreffer. Als Mannschaft muss man auf dem Platz erkennen, dass man die Räume nicht aufmachen darf. Das müssen wir kritisch analysieren, weil ein 0:5 doppelt weh tut.“

Heiko Herrlich (Bayer Leverkusen):
„Ich freue mich riesig, dass wir weitergekommen sind. Das Ergebnis ist für mich nicht so entscheidend, auch wenn es natürlich etwas ganz Besonderes ist. Es war unser Ziel, am Anfang viele Balleroberungen zu haben und auf Konter zu spielen. Das erste Tor hat uns gleich Auftrieb gegeben. Die absolut entscheidende Situation in dem Spiel war der Schuss von Lars Stindl, den Lukas Hradecky überragend hält. Wenn da das 2:1 gefallen wäre, wäre die Chance für Mönchengladbach groß gewesen, dass das Spiel noch einmal komplett kippt. Danach haben wir die Konter aber sehr gut ausgespielt, das war überragend.“

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