Dortmund besiegt Leverkusen. : Mit enormer Wucht an die Spitze
Leverkusen Borussia Dortmund dreht nach dem 0:2-Rückstand in Leverkusen groß auf und übernimmt die Tabellenführung. Von einer Kampfansage an die Bayern will der Club jedoch nichts wissen.
Lucien Favre kann aufatmen. Der Trainer von Borussia Dortmund muss nicht mit einer Mieterhöhung, geschweige denn mit einer Kündigung rechnen. Schließlich hatte sich Favre im Juni bei der Wohnungssuche in Dortmund just für die Immobilie von Heiko Herrlich entschieden. Nach dem 4:2 (0:2) bei der Mannschaft vom Trainer des TSV Bayer 04 Leverkusen sah Favre bei der Pressekonferenz dann trotz des guten Kontaktes doch mal kurz etwas skeptisch zu seinem Vermieter herüber. „Wir haben heute Prügel eingesteckt. Die Miete wird deswegen aber nicht erhöht“, beruhigte ihn Herrlich.
Mit Alcacer und Sancho
wechselt Favre den Sieg ein
Der 46-Jährige sah dabei etwas gequält ins Auditorium. Nach prima 60 Minuten schien sein Team auf dem Weg, den Fehlstart komplett zu revidieren. Dann aber explodierte der BVB mit einer Detonation, dessen Wucht auch am Tegernsee zu spüren gewesen sein dürfte. Dort könnte sich Uli Hoeneß bereits ins Fäustchen gelacht haben, dass die Konkurrenz das 0:2 seines FC Bayern bei Hertha BSC nicht zu nutzen wusste. Am Nachmittag schon hatte es Werder Bremen verpasst, an den Münchenern vorbeizuziehen. Danach schien auch Borussia Dortmund zu patzen.
0:2 lagen die Schwarz-Gelben durch Treffer von Mitchell Weiser (9.) sowie Jonathan Tah (39.) zurück, und bis zur 60. Minute war das 0:3 mehrmals möglich. Dann aber zog Favre seine Joker. Für die enttäuschenden Philipp und Pulisic brachte der Schweizer Paco Alcacer sowie Jadon Sancho und mit ihnen einen ungeheuren Schwung. Binnen kürzester Zeit glichen Jacob Bruun-Larsen (65.) und der nun immer stärker aufdrehende Marco Reus (69.) aus. Alcacer sorgte mit einem Doppel-Pack (85./94.) für den Sieg. Ein BVB-Comeback, das wie eine Kampfansage nach München schallt. Doch davon will man in Dortmund nichts wissen. „Nichts Besonderes“ sei die Tabellenführung, sagte Favre. Und Sebastian Kehl, Leiter der Lizenzspieler-Abteilung, erklärte: „Wir nehmen das gerne mit. Aber für Kampfansagen ist es zu früh.“