Fußball-Bundesliga Fortuna: Langsam, ideenlos und ohne Biss

Düsseldorf · FUSSBALL Kein Fortune will zugeben, dass der Club nach dem 0:7 in Dortmund unterschätzt wurde. Die Leistung passte aber nicht ins Bild der Saison bisher.

Dodi Lukebakio in der vorentscheidenden Szene: Der Belgier vergibt den möglichen Ausgleich. Foto: Christof Wolff

Dodi Lukebakio in der vorentscheidenden Szene: Der Belgier vergibt den möglichen Ausgleich. Foto: Christof Wolff

Foto: Christof Wolff

Mit einer derartigen Leistung wie Fortuna sie in Nürnberg gezeigt hat, kann einen Mannschaft in der Bundesliga kein Spiel gewinnen. Das 0:3 der Funkel-Elf in Nürnberg war auch in dieser Höhe verdient, weil die Gäste naiv gespielt haben. Bittere Fehler vor allen drei Toren spielten den Nürnbergern in die Karten, die keinerlei Risiko eingingen und nur auf die Fehler des Gegners warteten. Und trotzdem hätte mehr dabei für das Funkel-Team herausspringen können. „Wenn wir das 1:1 machen, durch die Chance von Dodi Lukebakio läuft es in unsere Richtung“, sagte Niko Gießelman, der den Belgier am liebsten künftig nicht mehr im eigenen Strafraum sehen will, nachdem dieser mit einer plumpen Aktion den Foulelfmeter vor dem 0:1 verursacht hatte.

„Wir wussten, dass es solche Nackenschläge geben wird“ sagte Marvin Ducksch. „Wir müssen uns jetzt das Quäntchen Glück im Spiel gegen Schalke erarbeiten.“ Wie bei Fortunas zentrale Spitze, bei der an diesem Tag nichts funktionierte, ging es auch der gesamten Mannschaft. Nach vorne war sie zu langsam und zu ungenau. Außerdem fehlten die Ideen, um eine so tief stehende Mannschaft aus der Ordnung zu bringen.

„Es war so ein Spiel, da wurde erwartet, dass wir etwas holen. Das haben wir nicht geschafft. Und zuvor gab es Begegnungen, in denen wir erfolgreicher waren, als vielleicht befürchtet“, sagte Michael Rensing. Nach der Logik von Fortunas Torhüter müsste es gegen Schalke also wieder etwas Zählbares geben.

Sieben Spieler stehen dem Trainer derzeit nicht zur Verfügung

Doch die Befürchtung, dass der Alltag die Fortuna jetzt fest im Griff hat und die Zeit der positiven Überraschungen vorbei ist, könnte sich ebenfalls bewahrheiten. „Es darf keinen Knick geben. Das war das erste Spiel, in dem wir nicht unsere Leistung abgerufen haben. Wir dürfen uns nicht aus der Ruhe bringen lassen“, meinte Gießelmann. Und auch der Trainer versucht die bittere Pleite schnell abzuhaken. „Ich habe immer gesagt, dass solche Spiel kommen werden oder auch Phasen, in denen wir mehrere Spiel in Folge nicht gewinnen können“, sagte Friedhelm Funkel, der von der Einstellung seiner Mannschaft zwar enttäuscht war, aber auch Verständnis am Ende der englischen Woche hatte.

Der Trainer hatte erneut rotiert, teilweise erzwungenermaßen, weil er auf den an „Magen-Darm“ leidenden Marcel Sobottka nach dessen starker Leistung gegen Leverkusen verzichten musste. Dass Dodi Lukebakio in seinem ersten Pflichtspiel von Anfang an teilweise völlig daneben lag, konnte er ebenso wenig ahnen, wie die Tatsache, dass die anderen Spitzen, Marvin Ducksch und Takashi Usami ebenfalls völlig stumpf blieben.

In der Offensive fehlte es in den Aktionen gegen eine gebundene Abwehr an Kreativität, um für gefährliche Aktionen zu sorgen. Auf die Tatsache angesprochen, dass ihm sieben Spieler verletzt oder angeschlagen fehlten, reagierte Funkel gelassen: „Das darf für uns keine Ausrede sein.“

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