Zum nunmehr 16. Mal möchte der Tag der Architektur den Blick auf das so selbstverständlich Hingenommene lenken. Acht Krefelder Objekte, zusätzlich das Haus Lange, können Samstag und Sonntag auch von innen inspiziert werden. Dafür öffnen Hausbesitzer die Türen und geben ihre ganz spezielle Beziehung zur Architektur preis.

Doch was spielt Architektur heute noch für eine Rolle? Geht sie nicht unter in der globalen Uniformität? „Interessant ist, dass nicht alles so uniform ist, wie es erscheint“, betont Architekt Oliver Schröter. Ganz viele interessante Beispiele, mehr als 400 Objekte in Nordrhein-Westfalen, fänden sich im Begleitbuch zum Tag der Architektur.

Jochen Usinger, selbst Architekt, sieht das Besondere nicht als unbedingte Voraussetzung für seine Arbeit. „Ich sehe mich als Dienstleister. Wir bekommen einen Auftrag und müssen uns damit auseinandersetzen.“ Und doch ist da der Anspruch: Jedes Bauwerk habe seine Funktion, die gelte es zu optimieren. „Mit Serienartikeln kommt man da nicht weit.“

Natürlich gebe es die ach so beliebten Reihenhäuser, vom Generalunternehmer gleich neben gleich platziert. „Das Besondere will vielleicht auch nicht jeder haben“, denkt Schröter. Der Tag der Architektur will dabei auch Anregung sein, vor Augen führen: „Ach, das kann man ja auch mal asymmetrisch beleuchten“, wie es Alexandra Lichters aus Sicht der Innenarchitektin sieht.

Wie vermeintlich kleine Dinge eine große Wirkung entfalten können, zeigt eindrucksvoll das frisch restaurierte Hebefenster im Haus Lange. Es lässt sich nun wieder automatisch herunterfahren und erzeugt durch die große Fläche die Illusion, mitten im herrlichen Garten zu sitzen. Läuft eine Ausstellung, darf die Technik nicht eingesetzt werden. Und so ist es eine Besonderheit, wenn diese nun am Wochenende im Einsatz zu erleben ist.