Krefelder Bürgerbüros - Ansprechpartner für Menschen

In einer neuen Serie stellt die WZ die Bürgerbüros der Stadt vor — und die dort arbeitenden Menschen.

Krefeld-Bockum. Sandra Wefers mag ihren Arbeitsplatz. Im Rathaus in Bockum hat die Teamkoordinatorin des Bürgerservice Bockum und Traar ihr Büro. „Ich empfinde es als das schönste Verwaltungsgebäude. Es ist toll, in so einem historischen Gebäude, das mit viel Liebe restauriert wurde, zu arbeiten“, sagt die 40-jährige Diplom-Verwaltungswirtin.

Seit 2008 ist sie die Chefin der Servicestellen in Traar und Bockum. Dort kümmert sie sich mit ihren vier Mitarbeitern um die Belange der Bockumer, Traarer, Verberger und der Bewohner von Gartenstadt und Elfrath.

Bei der Stadt Krefeld arbeitet Wefers bereits seit mehr als 30 Jahren. „Ich bin bodenständig“, sagt die Fischelnerin, „dort, wo ich wohne, arbeite ich auch.“ Bevor sie den Posten in Bockum übernommen hat, war Wefers seit 1996 Leiterin der Servicestelle in der Innenstadt.

„Den Wechsel nach Bockum habe ich nie bereut“, sagt Wefers. Für sie gab es mehrere Gründe, die Stelle anzunehmen. „Ich wollte in den Vorort mit seinen Eigenarten, die mir als Fischelnerin ja bekannt sind.“ Grundsätzlich sei die Arbeit, die die Mitarbeiter im Bürgerservice erledigen, zwar überall dieselbe, aber irgendwie dann eben doch nicht.

„Gerade in den Außenbezirken hat der Bürger ein breiteres Ansinnen an die Verwaltung“, sagt Wefers. Denn die Wege aus den Außenbezirken in die Stadtmitte zu den Ämtern ist weit. Die Mitarbeiter seien Mittler zwischen Behörden und Bürgern. Wefers, die auch die Geschäftsführung der Bezirksvertretung Ost inne hat, ist zudem das Bindeglied zwischen Bürgern und Politik.

So finden die Bürger nicht nur ihren Weg ins Bockumer Rathaus, wenn sie einen neuen Personalausweis benötigen. „Das Wesentlichste ist natürlich das Melde- und Passwesen“, sagt Wefers. „Unsere Arbeit ist aber sehr vielschichtig.“ Auskunft in Versicherungsfragen, wenn der Nachbar zu laut oder ein Bürgersteig defekt ist — all das sind Themen, bei denen Bockumer und Co den Rat in den Servicestellen suchen.

Häufig kommen die Bürger auch mit Themen, die streng genommen nicht in den Aufgabenbereich der Mitarbeiter gehören. „Der Bürger der kommt, wird nicht abgewiesen, das ist der Bürgerservice-Gedanke. Er soll das Gebäude zufrieden verlassen“, sagt Wefers.

Wo weiter geholfen werden kann, wird das direkt getan. Manchmal reicht es auch schon, wenn die Mitarbeiter die richtige Telefonnummer und den passenden Ansprechpartner ausfindig machen. „Der Behördenapparat ist ja auch nicht immer leicht zu verstehen“, sagt sie mit einem Augenzwinkern.

Anders als bei ihrer Arbeit in der Innenstadt hat Wefers nun vielmehr mit dem Brauchtum zu tun. „Wir bereiten das Altweibertreiben vor und werden natürlich gestürmt“, sagt die 40-Jährige. Da nützt der Chefin auch die Nähe zur Polizei nichts, die ebenfalls im Bockumer Rathaus untergebracht ist. Auch am 1. Mai und zum Schützenfest ist die Teamkoordinatorin im Einsatz.

Ausschlaggebend für ihren Wechsel nach Bockum war aber etwas anderes. Mit dem Dienststellenwechsel machte sie die Ausbildung zur Standesbeamtin. Gerade in den Sommermonaten haben die Standesbeamten viel zu tun — etwa einmal pro Woche wird sich in Bockum das Ja-Wort gegeben, Tendenz steigend.

Für Sandra Wefers ist jede Hochzeit etwas ganz besonderes und individuelles. „Jede Trauung ist wie die erste.“ Besonders in Erinnerung bleiben der Fischelnerin die Hochzeiten in der Mühle Egelsberg, die zwei Mal im Jahr samstags stattfinden.

„Wann immer ich das ermöglich kann, mache ich das sehr gerne.“ So habe sie in den vergangenen Jahren eigentlich jeden Termin dort als Standesbeamte begleitet. „Das ist das schöne an meinen Beruf, der ständige Kontakt mit Menschen.“

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