Mit Augenzwinkern durch die Party

Vorfall bei Premiere sorgt für kontroverse Reaktionen. Theater will daraus lernen.

Krefeld. Die „Rocky Horror Show“ ist eine Gratwanderung — zwischen Kult und Chaos, Gaudi und Geschmacklosigkeit. Entsprechend kontrovers sind die Reaktionen auf den Eingriff von Regisseur Frank Matthus in die laufende Premiere. Wie berichtet, hatte er am Samstag die Vorstellung unterbrochen, um Teile des Publikums zur Ordnung zu rufen.

Die WZ-Leser reagieren darauf mal wütend, mal spöttisch, mal verständnisvoll. Und auch im Schauspiel-Ensemble soll es sehr unterschiedliche Reaktionen gegeben haben: von Dankbarkeit für die Hilfe bis hin zu deutlicher Kritik.

So oder so will das Theater aus dem Vorfall lernen. „In dieser Form wird das sicher nicht mehr vorkommen“, sagt Intendant Michael Grosse. Man denke über Möglichkeiten nach, gegebenenfalls „auf spielerische Art“ mit der Situation umzugehen. Denkbar wäre, dass Esther Keil als Magenta oder Matthias Oelrich als Erzähler das Publikum „mit einem Augenzwinkern“ um mehr Ruhe bittet. „Das gilt vor allem, wenn man vor lauter Zwischenrufen der Handlung nicht mehr folgen kann. Man soll sich ja nicht gegenseitig stören, sondern gemeinsam eine Party feiern.“

Grundsätzlich hält Grosse den Eingriff des Regisseurs nach wie vor für richtig, gibt allerdings zu, dass die Wortwahl „Kindergarten“ nicht glücklich war: „Frank Matthus war angespannt und erregt. Da kann es passieren, dass Worte ein bisschen verrutschen.“

Dem Erfolg des Abends hat der Auftritt ohnehin keinen Abbruch getan. Dass die Party gelungen ist, wird im Ticketverkauf spürbar: „Die Leute reißen uns die Karten aus den Händen.“

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