Song Contest: Lena spaltet die Fortuna-Fans

Der Umzug an den Flinger Broich findet viele Freunde, einige Fans fühlen sich aber überrumpelt.

Düsseldorf. Lena zieht in die Arena ein, Fortuna zieht um und bei manchen Fans zieht Ärger auf: Dass die Fußballer ihre letzten drei Heimspiele im dann ausgebauten Paul-Janes-Stadion in Flingern austragen sollen, stört den Vorstand des Supporters-Club Düsseldorf (SCD).

Der Fan-Verband, in dem etwa 1500 Fortunen organisiert sind, äußert Bedenken: "Wir befürchten, dass zum Beispiel Inhaber einer teuren Dauerkarte für die Arena-Haupttribüne keine adäquaten Plätze in Flingern bekommen", sagt Melanie Schiefer, Sprecherin des SCD. Etwa 12 500 Dauerkarten hat Fortuna vor der Saison verkauft, "unter der Prämisse, 17 Heimspiele in der Arena zu sehen", sagt Schiefer.

Darüber hätten sich die Stadt mit ihrer Bewerbung für den Eurovision Song Contest und Fortuna mit dem Umzug hinweggesetzt. Der SCD registriert "mit Entsetzen, wie die Stadt mit dem Verein umgeht".

Die Fortuna-Verantwortlichen versichern, dass jeder Dauerkarteninhaber auch einen Platz im Paul-Janes-Stadion bekommt. "Bei der Verteilung werden die Fans natürlich miteinbezogen", sagt der Fanbeauftragte Jörg Emgenbroich. Wie genau diese Verteilung aussieht, könne nach dem jetzigen Planungsstand des Ausbaus noch nicht gesagt werden.

Ende nächster Woche will der Verein laut Fortuna-Vorstand Paul Jäger alle Dauerkarten-Besitzer und Sponsoren über das weitere Vorgehen informieren. Außerdem will Emgenbroich alle Fortuna-Fans zu einem Informationsabend einladen, wenn der Umbauplan feststeht.

Dem ist der SCD nun schon zuvorgekommen: Am 17. November sollen Jäger und der Sicherheitsbeauftragte Sven Mühlenbeck, der das Umzugs-Projekt für Fortuna betreut, in der Bar 95 am Flinger Broich Rede und Antwort stehen. Unter anderem auch zu der Frage des SCD, ob die Stadt die Fortuna für den Umzug entschädigt.

Der WZ bestätigte Paul Jäger bereits vergangene Woche, dass darüber verhandelt wird, ob die Stadt der Fortuna einen Ausgleich für die Einnahmeausfälle aus der geringeren Zuschauerkapazität in Flingern bezahlt. Eine Regelung könnte so aussehen, dass die Differenz zwischen Zuschauerschnitt und der Kapazität des umgebauten Paul-Janes-Stadions an den Verein geht.

Neben den Bedenkenträgern gibt es aber auch die Fortuna-Fans, die es schon gar nicht mehr erwarten können, endlich nach Flingern zurückzukehren. Niko Offert zum Beispiel. Der Vorsänger der Fortuna-Kurve sagt, er verstehe die Bedenken, wie auch die Sorge um fehlende Parkplätze. Aber: "Vor 18 000 am Flinger Broich, das wird der Hammer - zurück zu den Wurzeln. Vielleicht verstehen die Fans diese emotionale Seite nicht, die erst zur Fortuna gehen, seit es gut läuft."

Außerdem sei doch die Umgebung in Flingern mit den vielen Kneipen schöner als an der sterilen Arena, um vor und nach dem Spiel zu feiern. Für Offert ist der Umzug ein Geschenk: "Das wird ein einmaliges Ereignis."

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