Vertrauen in Lebensmittelkontrollen schwindet

Nürnberg (dpa) - Der Dioxin-Skandal hat das Verbraucher-Vertrauen in Lebensmittelkontrollen weiter sinken lassen. Inzwischen vertrauten nur noch 27 Prozent darauf, dass Lebensmittel ausreichend auf gesundheitlich bedenkliche Rückstände untersucht werden.

Noch im Herbst 2010 seien es deutlich mehr gewesen, berichtete die Gesellschaft für Konsumforschung (GfK). Sie hatte dazu Mitte Januar 1004 Verbraucher telefonisch befragt. Rund ein Drittel von ihnen steht den Kontrollen nach Angaben der Nürnberger Marktforscher skeptisch gegenüber. Besonders kritisch seien über 50-Jährige sowie höher gebildete Verbraucher. Keine Unterschiede gebe es zwischen Nord- und Süddeutschland. Am größten sei das Misstrauen gegenüber Lebensmittelkontrollen bei ostdeutschen Verbrauchern.

Ein Viertel der Verbraucher will nun auf Bio-Eier oder Bio-Fleisch ausweichen. Besonders Ältere und Verbraucher mit höherer Schulbildung zeigten Sympathie für Bioprodukte. Aber auch unter den Haushalten mit einem Monatseinkommen von unter 1000 Euro wollen künftig überproportional viele, nämlich 32 Prozent, ausschließlich zu Bio- Eiern und Bio-Fleisch greifen.

Ungleich höher ist dagegen nach GfK-Angaben das Verbraucher-Vertrauen in Gaststätten, Bäckereien und Imbiss-Stuben. 35 Prozent der Befragten sind der Überzeugung, dass dort nur unbelastete Eier oder unbelastetes Fleisch weiter verarbeitet wird. Besonders groß ist das Vertrauen bei jüngeren Verbrauchern und Befragten mit Volks- und Hauptschulabschluss. Skeptischer geben sich beim Essen außer Haus hingegen die Bewohner von Großstädten.

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