Sofortrente: Den Ruhestand dauerhaft finanziell absichern

Düsseldorf. Die Lebenserwartung in Deutschland liegt auf Rekordhöhe. Statistisch wird jeder zweite Mann rund 80 Jahre und jede zweite Frau rund 85 Jahre alt. Zunehmend bevorzugte Instrumente für die Altersvorsorge sind daher Modelle, die lebenslange Auszahlungen garantieren.

Eine mögliche Option bietet hier die private Rentenversicherung in Form der Sofortrente. Dieses Modell ist für angehende Ruheständler sinnvoll, um eine mögliche Rentenlücke noch dauerhaft zu schließen. Bei einer Sofortrente zahlen Anleger einmalig einen festen Betrag ein und erhalten umgehend ihre monatliche Rente überwiesen. Vorsorgeplaner haben dabei — je nach individueller Neigung - zwei grundsätzliche Modellvarianten zur Auswahl.

Variante 1: Bei einer fondsgebundenen Rentenversicherung, wie sie zum Beispiel die Canada Life anbietet, bleiben die Versicherten auch während der Rentenbezugsphase in Fonds investiert. Gleichzeitig ist ihr Geld aber abgesichert. Garantiert ist auch hier eine lebenslange feste Rente, die sich bei günstiger Entwicklung der Aktienmärkte steigern kann. Diese gesteigerte Rente wird dem Versicherten wiederum lebenslang als Rentenleistung garantiert. Eine einmal erreichte Rentenhöhe kann nicht mehr fallen, auch wenn die Kurse purzeln.

Variante 2: Bei dieser klassischen Form investieren Anbieter wie beispielsweise Hannoversche Leben, Cosmos Direkt oder die Debeka die Kundengelder zu einem großen Anteil in risikolose festverzinsliche Wertpapiere. Auch hier gibt es eine lebenslange garantierte Rente. Nicht garantierte Überschüsse — je nach Anlageerfolg - kommen dann obendrauf. Wird später als Rentenauszahlung die volldynamische Form gewählt, ist auch hier eine einmal erreichte Rentenhöhe sicher.

100.000 Euro Einmalbeitrag, volldynamische Rentenauszahlung, als Todesfallschutz im Rentenbezug wird das Kapital abzüglich gezahlter Renten zurückerstattet. Dafür gibt es zum Beispiel für einen 65-jährigen Mann bei Versicherern mit Fonds wie der Canada Life eine monatliche Garantierente von 396 Euro plus mögliche Kursgewinne. Bei den klassischen Varianten zahlen Ergo Direkt, Europa oder Cosmos Direkt zurzeit rund 362 bis 377 Euro Garantierente plus laufende Überschussbeteiligungen.

Die Leistungen der Versicherer schwanken zum Teil deutlich. Ein vorheriger Marktvergleich ist dringend anzuraten.

Die monatliche Auszahlung ist immer bis zum Lebensende sicher - auch wenn der Ruheständler das stolze Alter von 100 Jahren erreicht und das eingezahlte Kapital längst aufgebraucht ist. Selbst wenn ein Versicherer pleitegehen sollte, zahlt in Deutschland die Auffanggesellschaft Protektor weiter mindestens die Garantierente und die fest zugeteilten Überschüsse aus.

Zudem gibt es noch einen klaren Steuerbonus. Der Ruheständler muss nur den sogenannten Ertragsanteil versteuern. Das sind zum Beispiel 18 Prozent bei einem Rentenbeginn mit 65 Jahren. Von 350 Euro Rente wären somit nur 63 Euro steuerlich relevant. Bei einem persönlichen Steuersatz im Alter von etwa 25 Prozent blieben für den Fiskus lediglich 15,75 Euro. Durch die Freibeträge geht das Finanzamt meist komplett leer aus.

Ein übliches Risiko bei jeder privaten Rentenversicherung ist: Stirbt man zu früh, ist das restliche Geld weg. Hier gibt es jedoch auch bei der Sofortrente verschiedene Vertragsbausteine zur Absicherung. Eine mögliche Ergänzung bietet die Rentengarantie. Die tariflich vereinbarte Rente erhält ein Versicherter lebenslang. Zusätzlich kann man eine Rentengarantiezeit für beispielsweise 15 Jahre vereinbaren (üblicherweise 5, 10 oder 15 Jahre nach Rentenbeginn). Nach dem Tod der versicherten Person wird die Rente für die restliche Rentengarantiezeit dann an die Erben oder Bezugsberechtigten weitergezahlt. Ein anderer sinnvoller Todesfallschutz ist die „Kapitalrückzahlung“. Sie sichert im Falle eines frühzeitigen Todes den Hinterbliebenen die überschüssig eingezahlte Summe. Je nach Anbieter und Tarifmodell wird dann entweder die Altersvorsorge auf die Hinterbliebenen übertragen oder es erfolgt eine Einmalauszahlung des eingezahlten Kapitals (abzüglich der bereits geleisteten Rentenzahlungen) an die Erben.

Allerdings lassen sich die Versicherungsgesellschaften diese Absicherungen honorieren. „Im Gegenzug für den Schutz muss man jedoch einen leichten Abschlag bei der Rente in Kauf nehmen“, sagt Bianca Boss, Vorsorgeexpertin beim Bund der Versicherten. Wer Angehörige hat, sollte jedoch auf eine solche Garantiezeit nicht verzichten.

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