Schröder wirbt für Bundesfreiwilligendienst
Berlin (dpa) - 35 000 Freiwillige sollen künftig pro Jahr im Nachfolgerprogramm für den Zivildienst soziale, ökologische oder kulturelle Hilfe leisten. Bei den Wohlfahrtsorganisationen steigt die Spannung, ob der neue Dienst die Erwartungen erfüllt.
Mit dem neuen Dienst könne der schmerzhafte Wegfall des Zivildienstes zumindest teilweise kompensiert werden, sagte Familienministerin Kristina Schröder (CDU) am Montag in Berlin. In ihrem Ministerium wurden symbolisch die ersten Dienstverträge unterschrieben. Schröder startete eine Informationskampagne, die bewirken soll, dass sich fortan möglichst viele Interessierte melden.
Niemand sollte die Bereitschaft unterschätzen, sich freiwillig zu engagieren, meinte Schröder. Die Bundesregierung will rund 35 000 Männern und Frauen pro Jahr die Möglichkeit zum Einsatz geben. Erst im kommenden Jahr werde klar, ob die Zahl erreicht werde, sagte eine Sprecherin. Schröder unterstrich, dass Bundesfreiwillige künftig auch Kindergeld erhalten.
Beim Deutschen Roten Kreuz zeigte man sich „ganz optimistisch“, genügend Interessenten zu gewinnen. „Wir streben 7000 Plätze an“, sagte Sprecherin Svenja Koch der dpa. 9000 Zivildienstleistende hatte das DRK zuletzt. Es komme aber insgesamt darauf an, attraktive Angebote zu machen. „Bei uns überwiegen die Hoffnungen über die Sorgen“, sagte auch die Sprecherin des Deutschen Caritasverbands, Claudia Beck. Hier seien 1900 Freiwilligenstellen vorgesehen. „Es wäre schön gewesen, wenn man früher in die Werbung hätte einsteigen können.“ Die Verbände setzen darauf, dass der auch für Frauen und Ältere offene Dienst möglichst rasch bekannt wird.