Vorstellung durch Seehofer : Neuer Bamf-Chef Sommer will schnelle Asylverfahren
Berlin (dpa) - Der neue Chef des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge, Hans-Eckhard Sommer, strebt schnelle Asylverfahren an.
„Wir werden selbstverständlich an kurzen Asylverfahrenszeiten festhalten, festhalten müssen“, sagte Sommer bei seiner Vorstellung durch Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) in Berlin. Eine Entscheidung solle in der Regel binnen drei Monaten fallen. Eine gute Qualität der Verfahren sei dennoch wichtig. „Ich meine, wir werden beides zusammenbekommen.“ Kritiker monieren, das überlastete Amt habe in der Flüchtlingskrise Schnelligkeit über Qualität gesetzt.
Sommer soll nach Seehofers Angaben ab Donnerstag die neue Funktion ausüben. Damit endet dann auch die Amtszeit der bisherigen Präsidentin Jutta Cordt, deren Abzug das Innenministerium in der Vorwoche bekannt gegeben hatte. Cordt solle als Beamtin neue Aufgaben übernehmen, über die noch nicht entschieden sei, sagte Seehofer. „Es gibt Situationen im Leben, wo Sie einen Neustart brauchen, damit wieder Vertrauen hergestellt wird“, betonte er.
Der formelle Beschluss zur Ernennung Sommers folgt erst später. Bis dahin wird der bisherige stellvertretende Abteilungsleiter beim bayerischen Landesamt für Asyl und Rückführungen zum Bamf abgeordnet. Der 56-jährige Jurist kommt aus dem nordrhein-westfälischen Münster und arbeitete rund 21 Jahre lang für das bayerische Innenministerium. Zwischendurch war er vier Jahre lang für eine Aufgabe bei der CSU beurlaubt. Als früherem Verwaltungsrichter sei ihm das Asyl- und Ausländerrecht seit langem vertraut, erklärte Sommer.