De Bütt, aqua-sol, Freibad Dorenburg und H2Oh – wenn es Corona zulässt, könnte innerhalb weniger Wochen geöffnet werden Die Freibäder und das Prinzip Hoffnung

Kreis Viersen · De Bütt, aqua-sol, Freibad Dorenburg und H2Oh – wenn es Corona zulässt, könnte innerhalb weniger Wochen geöffnet werden. So ist die Lage in Kempen, Grefrath, Willich und Tönisvorst.

 Der Bau des neuen Hallenbades in Kempen schreitet ungehindert voran. Im Hintergrund sieht man aber auch bereits die gefüllten Freibad-Becken.

Der Bau des neuen Hallenbades in Kempen schreitet ungehindert voran. Im Hintergrund sieht man aber auch bereits die gefüllten Freibad-Becken.

Foto: Lübke, Kurt (kul)

Das Wetter verwöhnte in diesem Jahr bereits mit einigen Sommertagen. Da drängt sich die Frage auf, ob man in diesem Sommer denn wohl irgendwann noch ins Schwimmbad wird gehen können. Ob und wie das möglich sein wird, ist zurzeit noch offen. Bis 4. Mai gilt noch das Kontaktverbot in der Öffentlichkeit. „Großveranstaltungen“ sind bis zum 31. August untersagt. Bisher fehlt eine konkrete Definition dazu vom Land Nordrhein-Westfalen. Mitte März stand die Definition von Veranstaltungen mit mehr als 1000 Besuchern in Raum. Mit diesen Informationen geht zum Beispiel die Stadt Bonn davon aus, dass in diesem Sommer kein Betrieb der Freibäder möglich sein wird. So weit ist man im Kreis Viersen nicht. Hier gilt das Prinzip Hoffnung.

Arbeiten am neuen
Hallenbad gehen voran

Im Kempener Schwimmbad aqua-sol besteht die besondere Situation, dass am neuen Hallenbad weitergebaut wird. „Befürchtungen, dass es an der Baustelle Ausfälle aufgrund der Corona-Situation geben könnte, sind bisher Gott sei Dank nicht eingetreten“, sagt Stadtwerke-Geschäftsführer Siegfried Ferling. Die Arbeiten gehen weiter. Die Handwerker können sich auf der großen Baustelle gut aus dem Weg gehen. Zu Baubesprechungen versammle man sich mit dem nötigen Abstand. Zurzeit wird der Estrich verlegt, die Wände werden verputzt und die Außenfassade erhält ihre Wärmedämmung. Wenn alles so weitergeht, dann steht der geplanten Eröffnung Anfang des Jahres 2021 nichts im Wege.

Die Zeit der Badschließungen wurde genutzt, um Grundreinigungen vorzuziehen. Auch die Außenflächen wurden fit gemacht. Das Freibad ist vorbereitet, um öffnen zu können. Da die Arbeiten inzwischen abgeschlossen sind, der Bade- und Saunabetrieb aber nicht wieder aufgenommen werden kann, gibt es für das Team im aqua-sol während der Schließungszeit nichts mehr zu tun. Die Stadtwerke Kempen melden daher ab dem 1. Mai Kurzarbeit für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des aqua-sol an, teilte die Geschäftsführung mit.

Ohne Corona hätten die Außenbecken ab 1. Mai zur Verfügung gestanden. Mit dem Zugang zum Außenbereich dort, wo früher der Schwimmkanal nach draußen führte, wäre trotz Baustelle die Freibadsaison möglich gewesen. Mit einem Vorlauf von einer Woche könnte der Badespaß unter freiem Himmel beginnen, so Siegfried Ferling. Auch im Hallenbad sind die Becken gefüllt, die Chlorung läuft und die Werte werden täglich überprüft. Wenn es Lockerungen der Corona-Maßnahmen für Bäder geben werde, würde man diese umsetzen, sagt Ferling.

In De Bütt gibt es noch
einige Kleinigkeiten zu tun

Im Willicher Freizeitbad De Bütt gibt es noch genug zu tun. „Wir sind voll in der Freibadvorbereitung“, sagt Schwimmbadleiter Philipp Bauknecht. Auch wenn die Hoffnung langsam schwindet, ist sie doch noch vorhanden, dass die Willicher dort in diesem Sommer schwimmen können. Die Reinigung der Becken, Umkleiden und Sanitäranlagen laufen. Auch die Sanierung des Duschbereichs und der Bau eines neuen Hüpfkissens hat das Team beschäftigt. Dazu kommen viele Kleinigkeiten, wie neue Beschilderung, Baumschnitt oder die Erneuerung des Fallschutzes im Babybecken. Aber auch diese Arbeiten sind endlich.

Zum 1. Mai hätte auch De Bütt das Freibad öffnen können. Mit einer Vorlaufzeit von zehn bis 14 Tagen könnte man öffnen, wenn der Startschuss käme. Mit Blick auf Abstands- und Hygieneregeln kann sich Philipp Bauknecht vorstellen, dass man eher draußen öffnet als innen. Wenn, dann würde man sicher auf Attraktionen wie Strömungskanal oder Whirlpool verzichten, um das Abstandhalten zu erleichtern. Auch das Thema Einlassregelung müsste man dann angehen. Denn eine begrenzte Zahl an Besuchern – wie hoch auch immer diese sein dürfte – könne man handhaben. „Aber was machen wir dann mit den Menschen, die vor der Tür warten?“, fragt sich der Badleiter. Im Idealfall müsse man schon im Vorfeld Karten verkauften, damit nicht zu viele Menschen vergeblich warten.

Abwarten auch im
Freibad an der Dorenburg

Für Erik Ix, Geschäftsführer der Gemeindewerke Grefrath, die Hallen- und Freibad betreiben, war der Zeitpunkt der Bäder-Schließungen besonders ärgerlich. „Wir waren startklar“, sagt er. Ostern hätte das Freibad an der Dorenburg öffnen können. Und bei Sonne und milden Temperaturen ist sehr gut vorstellbar, dass der eine oder andere Grefrather dieses Angebot gerne angenommen hätte. Aber daraus wurde dann doch nichts. Nun ist Warten angesagt. Für die Mitarbeiter gilt mittlerweile die Kurzarbeit. Wenn es losgehen sollte, bräuchte das Bäder-Team rund zwei Wochen Vorlaufzeit. Dann würde das Wasser eingelassen und die Wasseraufbereitung angestellt. Diese Verbrauchskosten sparen sich die Gemeindewerke zurzeit. Dann müsse das Wasser in Absprache mit dem Gesundheitsamt beprobt werden. Auch dafür müsse Zeit eingeplant werden. Aber dann könnte es losgehen. Ob und wie das in diesem Jahr möglich sein wird, ist auch für Erik Ix noch offen. Denkbar wäre es, den Einlass zu begrenzen. Seit zwei Jahren gibt es bereits eine Einlassbeschränkung für das Grefrather Freibad. Pro Tag dürfen nur rund 1200 Besucher das Bad nutzen, so die Auflage des Gesundheitsamtes, weil sonst die Wasserqualität zu sehr leiden würde.

Kurzarbeit für die
meisten Mitarbeiter im H2Oh!

Auch im Hallenbad H2Oh! in St. Tönis ist es zurzeit ruhig. Der Badleiter und sein Stellvertreter sind noch dort tätig und nehmen alle notwendigen technischen und administrativen Arbeiten vor. Einzelne Renovierungsarbeiten sind bereits abgeschlossen, sodass momentan nur noch der Standbetrieb aufrechterhalten wird. Alle Mitarbeiter, bis auf den Badleiter und seinen Stellvertreter, sind in Kurzarbeit. Ein heruntergefahrener Betrieb des Bades wird aktuell aufrechterhalten. Das heißt beispielsweise, die Wassertemperatur ist niedriger und die Lüftung sind heruntergefahren. Bei einer möglichen Wieder-Eröffnung kann der Betrieb mit etwas Vorlaufzeit dadurch ohne Probleme wieder hochgefahren werden.

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