Unterstützung von Merkel : CSU-Vizechef Weber will 2019 EU-Kommissionspräsident werden
Berlin/Brüssel (dpa) - Der CSU-Europapolitiker Manfred Weber will 2019 Nachfolger von EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker werden.
Der 46-Jährige bestätigte auf Twitter seine Bewerbung um die Spitzenkandidatur der Europäischen Volkspartei bei der Europawahl im Mai. Das ist der erste Schritt auf dem Weg an die Spitze der EU-Kommission. Die Deutschen Presse-Agentur hatte zuvor bereits aus Unionskreisen erfahren, dass der CSU-Vizechef dieses Ziel verfolgt.
„Ich möchte die Verbindung zwischen den Menschen und der EU erneuern“, schrieb Weber im Kurznachrichtendienst. Es dürfe in der EU kein Weiter-so geben. Europa sei keine Institution der Bürokraten und Eliten. „Ich werde mithelfen, Europa zurück zu den Menschen zu bringen.“ Europa sei am Wendepunkt. Die Europawahl 2019 werde über die Zukunft der EU entscheiden.
Ob die EVP den 46-jährigen CSU-Vizechef offiziell zum Spitzenkandidaten kürt, entscheidet sie am 8. November. Innerparteiliche Gegenkandidaten können sich bis Mitte Oktober erklären. Im Gespräch sind auch der ehemalige finnische Ministerpräsident Alexander Stubb sowie EU-Brexit-Unterhändler Michel Barnier.
Kanzlerin Angela Merkel (CDU) begrüßte Webers Bewerbung. „Ich unterstütze die Kandidatur von Manfred Weber“, sagte sie in Berlin. Auch das CDU-Präsidium erklärte seine Unterstützung. Die Partei teilte mit, Weber sei „eine starke Stimme der Unionsfamilie in Europa“ und verfüge über langjährige europapolitische Erfahrung und ein breites Netzwerk in die Mitgliedstaaten hinein. „Manfred Weber steht für Ausgleich statt für Spaltung und damit für ein starkes Europa.“
Merkel verwies darauf, dass noch abzuwarten sei, ob sich in der EVP mögliche weitere Kandidaten meldeten. Wer Spitzenkandidat der EVP sei, könne im Prinzip auch EU-Kommissionspräsident werden. Dies sei beim Amtsinhaber Jean-Claude Juncker auch so gewesen. Es seien viele Schritte bis dahin, der allererste sei nun getan.