#wirsindmehr : 65.000 bei Konzert gegen Rechts
Chemnitz (dpa) - Nach einem umjubelten Konzert gegen Rassismus vor 65.000 Zuschauern steht für Chemnitz und Sachsen wieder der Alltag im Kampf gegen Ausländerfeindlichkeit und rechtsextreme Gewalt an.
Landes-Integrationsministerin Petra Köpping (SPD) will an diesaem Dienstag eine Streitschrift vorlegen, in der sie eine gesamtdeutsche Aufarbeitung der Nachwendezeit fordert. Köpping sieht in unbewältigten Ungerechtigkeiten und Lebensbrüchen nach der Wende eine der Ursachen für die Wut und Unzufriedenheit vieler Ostdeutscher.
Der aus Thüringen stammende Fraktionsgeschäftsführer der SPD im Bundestag, Carsten Schneider, warnte davor, in Kürze wieder zur Tagesordnung überzugehen. „Die Situation in Ostdeutschland ist fragil. Die Demokratie dort ist nicht so gefestigt, die politische Mitte nicht so stark. Ich bin sehr besorgt“, sagte er am Montagabend in der Phoenix-Fernsehsendung „Unter den Linden“.
Der sächsische Landtag will Hintergründe und Folgen der Vorfälle aufarbeiten, die seit dem gewaltsamen Tod eines 35-Jährigen bundesweit für Erschrecken sorgen. Dazu hat Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) für Mittwoch eine Regierungserklärung angekündigt.