Tragisches Unglück in Spanien Endgültiger Autopsiebericht: Sturz in Bohrloch - Woran der zweijährige Julen starb

Madrid/Totalán · Drei Monate nach dem tragischen Unglück, bei dem der zweijährige Julen in Spanien in ein Bohrloch stürzte und starb, liegt nun der abschließenden Autopsiebericht vor.

 Verzweifelt versuchten Retter tagelang im Januar 2019 den zweijährigen Julen aus dem Bohrloch zu befreien.

Verzweifelt versuchten Retter tagelang im Januar 2019 den zweijährigen Julen aus dem Bohrloch zu befreien.

Foto: dpa/Daniel Pérez

Der kleine Julen ist vor drei Monaten im südspanischen Totalán unmittelbar nach seinem Sturz in einen engen Brunnenschacht an seinen schweren Kopfverletzungen gestorben. Der Zweijährige habe am 13. Januar nach dem Unglück nur noch wenige Minuten gelebt, ergab jetzt der Abschlussbericht der Pathologen, die die Autopsie durchgeführt hatten. Die Experten schlossen aus, dass der Einsatz der Retter mit einer Spitzhacke für den Tod des Kindes mitverantwortlich sein könnte, wie im Februar in einem Bericht spekuliert worden war.

Verfasst hatte das Schriftstück der Architekt Jesús María Flores, der bereits in der Vergangenheit den Rettungseinsatz kritisiert hatte. Die Anwälte des Finca-Besitzers, auf dessen Grundstück der Unfall passierte, hatten diese These daraufhin der zuständigen Richterin unterbreitet. Die Zeitung „El Mundo“ zitierte am Montag Justizkreise, wonach bei der Obduktion aber keine entsprechenden Wunden am Schädel des Kindes gefunden worden seien und die Arbeiten mit der Hacke zudem erst vier Stunden nach dem Sturz begonnen hätten. Zu diesem Zeitpunkt sei Julen bereits tot gewesen.

Der Junge war in ein über 100 Meter tiefes, illegal gegrabenes Bohrloch gefallen. Seine Leiche wurde zwei Wochen später in 70 Metern Tiefe gefunden, nachdem Helfer in mühsamer Arbeit einen Parallelschacht gebohrt hatten.

(dpa)
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