Wuppertal ist WM-fest mit Trikot und Vuvuzela

Mit geschminktem Gesicht, gefärbtem Haar und Fahne geht der richtige Fan zum Public Viewing ins Stadion am Zoo.

Wuppertal. Während Fußball-Großereignissen herrscht Ausnahmezustand. Alles ist erlaubt, was die Verbundenheit zum eigenen Nationalteam dokumentiert. Und die Hersteller von Fanartikeln werden immer einfallsreicher.

Fahnen, die aus den Fenstern hängen, waren erstmals gehäuft während der Weltmeisterschaft 1990 zu sehen. Aber der richtige Hype startete tatsächlich erst beim Sommermärchen 2006. Wer erinnert sich nicht an die ersten Mutigen, die ihre Autos mit den Fähnchen schmückten. Was zunächst nur etwas für die ganz harten Fans war, wurde innerhalb weniger Tage zum Kult. Die Fähnchen waren ausverkauft. Und da viele nur ein kurzes Leben fristeten und im Straßengraben endeten, gab es zur Europameisterschaft 2008 ein Come-back des Autoschmucks. Vereinzelt gehören sie schon wieder zum Straßenbild.

Wer zu einer öffentlichen Fernsehübertragung geht (besser als Public Viewing bekannt), muss auch entsprechend angezogen und gestylt sein. Am besten ist natürlich das neue Trikot der DFB-Elf, das etwas im Retro-Look gehalten ist und sehr edel wirkt. Das neue Auswärtstrikot in Schwarz ist auch sehr dekorativ. Die älteren Shirts, alle zwei Jahre kommt ein neues Model auf den Markt, wecken positive Erinnerungen an große Turniere und Erfolge. Wer es lieber eine Nummer preiswerter mag, greift auf eins der zahlreichen T-Shirts zurück, die es von Sponsoren und Sportartikel-Herstellern gibt. Die Hauptfarben sind natürlich Schwarz-Rot-Gold. Vielleicht mit dem Schriftzug, 54, 74, 90, 2010.

Die Kleidung reicht vielen Fans schon lange nicht mehr aus. Schminke im Gesicht muss schon sein. Die Mehrzahl begnügt sich mit der Landesflagge auf den Wangen. Mittlerweile sind aber komplett geschminkte Gesichter keine Seltenheit mehr. Herren mit Glatzen neigen dazu, das kahle Haupt komplett Schwarz, Rot, Gold zu färben. Wer aber stolz auf sein Haupthaar ist, benutzt Haarlack und färbt es in den Landesfarben. Dass manche junge Dame auf ein T-Shirt verzichtet und stattdessen ihren gesamten Oberkörper bemalt, ist schon vorgekommen. Dies ist aber bei Regenwetter und Bierduschen nicht zu empfehlen.

Fahnen und Schals gehören zum Equipment eines Fans. Im Sommer darf der Schal auch um das Handgelenk geknotet werden. Und da der Fan sich nicht allein auf die Kraft seiner Stimme verlassen kann, sind Utensilien, die Krach machen, ganz wichtig. Die alt bekannten Hupen, Rasseln und Hörner bekommen in diesem Jahr eine gewaltige Konkurrenz aus dem Land des Gastgebers: In Südafrika werden die Mannschaften mit der Vuvuzela angefeuert. Ein Plastikrohr in Trichterform, das bei der richtigen Betätigung einen Höllenlärm verursacht. Spätestens seit dem Confederations-Cup im vergangenen Jahr ist das monotone Geräusch den Fans hierzulande bekannt. Vuvuzelas in den deutschen Landesfarben waren schon Wochen vor der WM im Sortiment von Tankstellen und sogar Möbelhäusern zu finden. Geübte Trompete-Spieler sind deutlich im Vorteil, weil sie die Lippen flattern lassen können, um der Vuvuzela ihren ohrenbetäubenden Lärm zu entlocken.

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