Streik: Metaller auf der Straße

Etwa 2.000 Arbeiter und Angestellte der Metallindustrie demonstrierten gestern für mehr Lohn und die Übernahme von Lehrlingen.

Wuppertal. 6,5 Prozent mehr Lohn fordert die IG Metall bei den aktuellen Tarifverhandlungen. Als dazu am gestrigen Dienstag in etwa 20 Betrieben des Wuppertaler Raums Warnstreiks stattfanden, erschienen allein etwa 2.000 Angestellte der Metall- und Elektrobranche vor dem Gelände von Schaeffler Technologies, um Solidarität mit den Forderungen zu bekunden.

Während dort IG Metall-Bezirksleiter Oliver Burkhard verkündete, dass selbst die größten Schwarzmaler einen Spielraum für Entgelterhöhungen zugäben, schlug Klaus-Peter Starke in einer Presseinformation den Gegenkurs ein. „Angesichts der nach wie vor ungewissen wirtschaftlichen Entwicklung haben ausländische Geschäftspartner kein Verständnis für hausgemachte Störungen in den Lieferketten“, argumentierte der Geschäftsführer des Wuppertaler Metallarbeitgeberverbandes.

Burkhard kritisierte diese Aussage und erklärte, dass die Verhandlungen um Leiharbeit und Übernahme besonders zäh seien. Zu diesem eigentlichen Kernkonflikt hätte die Arbeitgeberseite bislang kein Angebot vorgelegt. „Wenn heute jeder Dritte unter 35 noch nie in seinem Leben einen festen Arbeitsvertrag hatte, dann ist das eben nicht normal“, sagte Burkhard.

Schwere Geschütze gegen Wuppertaler Firmen fuhr Knut Giesler, Geschäftsführer der hiesigen IG Metall, auf. Dem Unternehmen Schaeffler attestierte er einen fairen Umgang mit den Arbeitnehmern. Unter den rund 1.600 Beschäftigten gebe es aktuell nur drei Leiharbeiter. Solche Quoten seien gänzlich akzeptabel und in Stoßzeiten sicherlich auch erforderlich. Wenn aber in anderen Betrieben Leiharbeiter nicht mehr über die Personalabteilung, sondern durch den Einkauf eingestellt würden und dabei Mengenrabatte eine Rolle spielten, dann sei das menschenverachtend. Schließlich müssten sich Leiharbeiter bei Vollzeiteinsatz mit einem Nettolohn von 900 Euro begnügen.

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