Barmer GEK streicht auf Lichtscheid 300 Stellen

Betroffen sind alle Bereiche außer IT. Standort bleibt erhalten. Keine Kündigungen unter den aktuell 1500 Mitarbeitern.

Wuppertal. In der Zentrale der Barmer GEK auf Lichtscheid fallen 300 Stellen weg. Hintergrund ist eine Neuorganisation von Deutschlands größter gesetzlicher Krankenkasse. Es gehe dabei nicht primär um Einsparungen. Die Entscheidungsstrukturen und Abläufe sollen verbessert werden, hieß es am Freitag aus der Unternehmenskommunikation. Betroffen sind alle Arbeitsbereiche außer der Informationstechnik (IT).

Die Veränderung soll bis Juli umgesetzt sein. Aktuell hat die Barmer in Wuppertal rund 1500 Mitarbeiter. In Schwäbisch Gmünd werden 100 weitere Stellen gestrichen.

Über die Details wurden die Mitarbeiter jetzt informiert. Die Restrukturierung steht seit Anfang des Jahres fest. Betriebsbedingte Kündigungen soll es nicht geben. „Den Mitarbeitern werden neue Arbeitsfelder angeboten oder es besteht die Möglichkeit der Altersteilzeit“, sagte Sprecher Axel Wunsch zur WZ. So könnten die Mitarbeiter beispielsweise in Regionalgeschäftsstellen oder in ein neues Hilfsmittel-Zentrum, das sich etwa um Krankenbetten und Rollstühle kümmert, wechseln.

Der Standort für das neue Hilfsmittel-Zentrum steht noch nicht fest. Es werde nach möglichst wohnortnahen Lösungen gesucht, die Details sollen in den kommenden Wochen mit den Kollegen besprochen werden, hieß es.

Am Standort Wuppertal will die Barmer GEK auch langfristig festhalten: „Die Sorge, wir würden uns zurückziehen, ist nicht berechtigt“, sagte Sprecher Axel Wunsch. Ein Großteil der Bereiche, die bisher außerhalb der Zentrale ausgelagert waren, sollen jetzt wieder in die Hauptverwaltung auf Lichtscheid umsiedeln. Betroffen sind beispielsweise Räumlichkeiten an der Hünefeldstraße.

Der juristische Sitz der Barmer GEK ist seit der Fusion mit der Gmünder Ersatzkasse im Januar 2010 Berlin. Nachdem sich die Barmer im Herbst 2009 für die Fusion entschieden hatte, hieß es zunächst, der Zusammenschluss habe keine negativen Folgen für den Standort Wuppertal.

Für Wuppertal ist die Barmer GEK nicht nur als einer der größten Arbeitgeber der Stadt wichtig (s. Kasten): Zur Regionalgeschäftsstelle Bergisches Land gehören rund 100.000 Versicherte.

Bereits 2006 hat sich die Barmer mit mehreren AOKs zur Arbeitsgemeinschaft gkv Informatik zusammengeschlossen, in Wuppertal befindet sich ein zentrales Rechenzentrum der gkvi.

Zudem ist die Barmer wie viele andere Wuppertaler Unternehmen und Einrichtungen Gründungsmitglied des Bergischen Kompetenzzentrums für Gesundheitsmanagement und Public Health.

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