Jobs für Fachkräfte von morgen

Die Stadt und WSW bilden auch 2008 mehr junge Menschen aus, als sie eigentlich brauchen. 30 Lehrlinge sind im Bereich Verwaltung, weitere 30 im gewerblichen Bereich und - das ist neu - etwa 30 bis 35 sollen die Grundausbildungslehrgänge zum Feuerwehrmann machen.

<strong>Wuppertal. Auch wenn der Aufschwung derzeit für Entspannung auf dem Arbeitsmarkt sorgt, so ist die Situation auf dem bergischen Lehrstellenmarkt noch immer angespannt. Es ist die sogenannte Bugwelle, also ein große Zahl junger Leute, die auch im vergangenen Jahr keine Lehrstelle bekommen hatten, die unter anderem daran schuld ist, dass viele junge Schulabgänger keinen Job haben. Auf 53 Ausbildungsplatzangebote der Arbeitsagentur kommen 100 Bewerber - fast die Hälfte schaut also in die Röhre. Dem wirken sowohl die Stadt Wuppertal als auch die Stadtwerke entgegen. Beide bilden erheblich mehr Jugendliche aus, als sie eigentlich brauchen. Am Montag stellten beide ihre Ausbildungssituation vor und für die Stadt stellte Kämmerer Johannes Slawig fest: " Aus sozialer Verantwortung bilden wir über Bedarf aus. In der Stadt und allen angeschlossenen städtischen Einrichtungen sind derzeit etwa 180 Ausbildungsplätze besetzt." Laut Slawig werden nächstes Jahr 92 neue Auszubildende bei der Stadt - in den verschiedensten Bereichen vom Forstwirt bis zum Fotografen und Tierpfleger - eingestellt. Das ist eine erhebliche Steigerung im Vergleich zu den Vorjahren: Vorher wurden nur etwa 60 neue Lehrlinge bei der Stadt angestellt.

30 Lehrlinge sind im Bereich Verwaltung, weitere 30 im gewerblichen Bereich und - das ist neu - etwa 30 bis 35 sollen die Grundausbildungslehrgänge zum Feuerwehrmann machen. Grund dafür ist, so Slawig, dass in der Wuppertaler Wehr derzeit viele ältere Feuerwehrleute ihren Job machen, weswegen dringend Nachwuchs gebraucht wird. Hinzu kommt, dass aufgrund neuer Gesetze der Personalbedarf für die Feuerwehr steigen wird.

Auch die Stadtwerke bilden über Bedarf aus, 40 junge Leute haben im September bei den WSW begonnen. Das sind, so WSW-Chef Andreas Feicht, etwa 35 mehr als benötigt. Aber: Wer die Ausbildung abschließt, bekommt einen einjährigen befristeten Arbeitsvertrag und wer mit besser als 2,0 die Ausbildung schafft, der erhält sogar einen unbefristeten Arbeitsvertrag. Das Versprechen gilt, wie auch Bernhard Sander, Ausbildungschef der WSW, gestern bestätigte.

Was hält ihn davon ab, als fertiger Ingenieur zu Mercedes zu wechseln? "Ich würde gerne bei den Stadtwerken bleiben und ich lebe gern in Wuppertal, weil die Lebensqualität so hoch ist", antwortet Fandler. Zudem müsste er die Studiengebühren rückzahlen.

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