FAG und der Teufel im Detail

Tarife: Die Einigung bei FAG hat die Diskussion um Arbeitszeiten neu belebt. Auch die FAG-Mitarbeiter trauen dem Braten noch nicht ganz.

<strong>Wuppertal. Beruhigt schlafen können die Belegschaftsvertreter des FAG-Werks Wuppertal der Schaeffler KG noch nicht, denn nach der Einigung von Gewerkschaft und Betriebsrat mit der Geschäftsführung auf eine Standort- und Beschäftigungssicherung bei FAG bis 2016 steht jetzt noch die Detailarbeit aus, die schließlich in einen rechtsverbindlichen Tarifvertrag münden soll. "Da sind noch einige Hürden zu nehmen", betonte Knut Giesler für die IG Metall. So seien zum Beispiel noch die Konkurrenzbedingungen zu klären. Das heißt, durch die Standortsicherung in Wuppertal soll kein anderes Unternehmen der Branche gefährdet werden. "Sollte die Arbeitgeberseite außerdem auf einer Konjunkturausstiegsklausel bestehen, wäre das ein Ausstiegsgrund für uns", sagte Giesler.

Am Montag hatten die Verhandlungsführer von IG Metall und Betriebsleitung ein Eckpunktepapier vorgestellt, mit dem der Abzug von Teilen der Wälzlagerproduktion aus Wuppertal verhindert werden soll. Die Produktionsverlagerung und der damit einergehende Abbau von 800 Arbeitsplätzen war Teil der langfristigen Strategieplanung des Schaeffler-Konzerns. Die Mitarbeiter sind im Gegenzug bereit, für die Standort- und Beschäftigungssicherung die Arbeitszeit von 35 auf zunächst 38 und später 40 Stunden in der Woche auszudehnen, ohne dafür einen Lohnausgleich zu erhalten.

Über den entsprechenden Tarifvertrag soll ab kommenden Jahr verhandelt werden, ein endgültiges Ergebnis wird im Februar erwartet.

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