Rechtskunde am Gymnasium — diesmal mit dem Chef der Justiz

Wie NRW-Justizminister Kutschaty 200 Schüler verblüffte.

Vohwinkel. Unterricht mal anders: In der Aula des Gymnasiums Vohwinkel bewies NRW-Justizminister Thomas Kutschaty (SPD) vor 200 Schülern, wie spannend Rechtskunde sein kann. Mit Beispielen durften die jungen Zuhörer den Auftritt im Zeugenstand üben und lernten dabei, was Anwälte, Richter und Polizeibeamte immer wieder erfahren müssen: Die Beschreibung eines Tathergangs ist gar nicht so einfach.

Welche Farbe hatte etwa die Jacke des eben gezeigten Verdächtigen? Vom tiefen Schwarz bis zum strahlenden Weiß war bei den Antworten alles vertreten. Dass es sich um eine hellblaue Jeansjacke handelte, verblüffte die Schüler.

Erstmals wurde gestern ein neuer Lehrfilm des Justizministeriums gezeigt, bei dem die Folgen eines Überfalls im Mittelpunkt stehen — von den Ermittlungen über die Vernehmung des Verdächtigen bis zum Prozess. Gedreht wurde übrigens zum großen Teil in Wuppertal, unter anderem im Schwurgerichtssaal im alten Landgericht am Eiland. Viele der Laiendarsteller arbeiten tatsächlich im Justizbereich und stammen aus Wuppertal. „Deshalb sollte die Premiere auch in Wuppertal stattfinden“, sagt Ministeriumssprecher Ralph Neubauer. Auf das Gymnasium Vohwinkel fiel die Wahl, weil der Rechtskundeunterricht dort eine jahrzehntelange Tradition hat.

Bei den Schülern kam das Konzept gut an. Felix (15), der die Rechtskunde AG der Schule besucht hat: „Ich wollte mehr über dieses Thema erfahren.“ Mitschülerin Julia nickt dazu: „Wir waren mit der AG auch bei Gericht und haben ein Gefängnis besucht.“ Bei aller Lockerheit mahnte Thomas Kutschaty die Jugendlichen zur rechtsstaatlichen Verantwortung. „Die Strafmündigkeit beginnt mit 14 Jahren und es ist wichtig, sich der Folgen seiner Handlungen bewusst zu sein.“

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