Haaner Straße: Spielplatz vor dem Aus

Die Stadt möchte die Fläche umwandeln und nach Möglichkeit verkaufen.

Vohwinkel. Zuerst die gute Nachricht: Die Abdeckung mit städtischen Spiel- und Bolzplätzen ist in Vohwinkel äußerst erfreulich. Das geht aus dem Spielflächenbedarfsplan hervor, der in der vergangenen Sitzung der Bezirksvertretung (BV) vorgestellt wurde. Danach erreicht der Wuppertaler Westen mit 40 zumeist gut ausgestatteten Spielplätzen und 14 Bolzplätzen im gesamtstädtischen Vergleich einen Spitzenwert.

Doch das Ergebnis hat seine Schattenseiten. Höhere Investitionen in die vorhandenen Spielgeräte sind erst einmal nicht vorgesehen. Im Gegenteil soll die Fläche des vielgenutzten Spielplatzes im Bereich Haaner Straße und Vohwinkeler Straße langfristig umgewandelt und veräußert werden. Für die Anwohner ist diese Nachricht ein Schock. „Ich kann das nicht verstehen“, sagt Fatma Miri, deren Neffen dort regelmäßig spielen. Von den städtischen Plänen wusste sie nichts. „Hier in der Nähe wohnen total viele Kinder, die müssen doch irgendwo hin“, kritisiert auch Suada Jefkay. Der Platz ist nach ihrer Beobachtung jeden Tag gut besucht und sei vor allem in den Ferien ein wichtiger Treffpunkt.

Unterstützung erhalten die Bürger aus der Vohwinkeler Politik. „Die Fläche macht einen sehr vernünftigen Eindruck, daher ist eine Umwandlung absolut nicht nachvollziehbar“, erklärt SPD-Fraktionssprecher Georg Brodmann. So sieht es auch Mathias Conrads von der CDU-Fraktion: „Der Spielplatz muss erhalten bleiben.“

Frank Zlotorzenski vom Ressort Grünflächen bemühte sich redlich, die umstrittene Entscheidung zu begründen. Dabei berief er sich auf den Haushaltssanierungsplan, der den Verkauf von städtischen Grundstücken zur Entlastung der Finanzsituation in Wuppertal vorsieht. Dazu gehören auch Spielplätze, die in der Regel aber in einem äußerst schlechten Zustand sind und ohnehin wenig genutzt werden — etwa in einem Fall im Bereich Höhe/Dasnöckel.

Das Gelände an der Haaner Straße wird dagegen im Spielflächenbedarfsplan mit der relativ guten Note drei bewertet. Frank Zlotorzenski verweist darauf, dass es sich um eine Ausnahme handelt, die auch mit der guten Spielflächensituation in Vohwinkel zusammenhänge. Die Abdeckung liege rein rechnerisch bei 126 Prozent also weit über dem Bedarf. Die Haaner Straße und Vohwinkeler Straße seien auch viel befahren, so dass es auch Sicherheitsbedenken gegeben habe, erklärte der Verwaltungsexperte.

Dieses Argument konnte die Politiker wenig überzeugen, da es ihrer Meinung nach viele Spielplätze an Hauptstraßen gebe. Grundsätzlich räumte Frank Zlotorzenski ein, dass bei der Umwandlung von städtischen Grundstücken oft nicht klar ist, ob sich diese vermarkten lassen. Das gilt auch für den Spielplatz an der Haaner Straße. Einen Zeitplan gibt es noch nicht. Beim Spielflächenbedarfsplan kann die BV lediglich eine Empfehlung abgeben. Die Entscheidung fällt am 15. Juli im Rat der Stadt.

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