Kampf dem Dreck – Familien am Eckbusch räumen auf

Im Wald Am Eckbusch hatten sich Anwohner verabredet, für Ordnung zu sorgen. Eine Aktion mit Vorbild-Charakter.

Eckbusch. Bedeckter Himmel, nasser Waldboden, herbstliche Temperaturen - der Tag der deutschen Einheit war alles andere als gemütlich. Dennoch machten sich Am Eckbusch Eltern und Kinder auf, um im Wald Ordnung zu schaffen.

Kohnen, Lindemann und Jöckel heißen die Familien, die die Idee zur großen Aufräum-Aktion in Eigeninitiative hatten. Mit einem guten Dutzend Erwachsener und noch einmal so vielen Kindern, der Jüngste im Alter von zwei Jahren, geht es um zwölf Uhr mittags an den Start. "Einmal den Wald durch", das ist das erklärte Ziel.

Dieser Wald ist Naherholungsgebiet für die Hochhaussiedlung, zu der ein großer Spiel- und Bolzplatz gehört. Dort geht es nicht immer friedlich zu, denn für Jugendliche aus der Innenstadt zählt das abgelegene Terrain zu den beliebten Treffs für ausschweifende Trinkgelage. Ergebnis ist, dass sich im Wald am Eckbusch zwischen sattem Grün allerlei Unrat findet. Aber auch Hunde verrichten dort ihr Geschäft.

Für die kleinen und großen freiwilligen Aufräumkräfte ist die Aktion nicht unbedingt ein Vergnügen. Dennoch haben die Kinder jedes Mal Spaß, wenn sie einen besonderen Fund machen. "Schön schwer" ist die Autotür, Farbe Blau, die sie mit vereinten Kräften aus dem Dickicht zerren. "Vielleicht finden wir ja noch das ganze Auto", aber dazu kommt es nicht.

Die Bilanz der zweieinhalbstündigen Aktion erscheint dennoch gewichtig: Außer der Autotür sind es insgesamt fünf Räder, ein halbes Fahrrad, ein Staubsauger-Rohr und Teile eines Liegestuhls. Hinzu kommen rund zehn Säcke voller Scherben und Plastiktüten. Mit der Wuppertaler Stadtreinigung ist die Aktion koordiniert, sie stellte Handschuhe und Müllsäcke zur Verfügung und holte den Unrat nach dem Wochenende ab. Im kommenden Jahr wollen die Eltern die beherzte Aktion wiederholen, zumal sie auch einem erzieherischen Zweck dient. Die Kinder nämlich sollen dafür sensibilisiert werden, dass uns der Wald keinesfalls dazu gegeben ist, darin Müll zu deponieren.

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