Alte Synagoge: Dauerausstellung über die Geschichte des Judentums

Im Frühjahr 2011 soll die Ausstellung eröffnet werden.

Elberfeld. Ein Ort, an dem sich die Menschen begegnen können, unabhängig von Alter, Kultur oder Religion - dafür steht die Begegnungsstätte Alte Synagoge. Und Begegnungsstätte soll dieser Ort auch bleiben, selbst wenn dort voraussichtlich ab Frühjahr 2011 eine museal-anmutende Dauerausstellung gezeigt wird. Thema: Die Geschichte des Judentums im Bergischen Land - von den großen Zuwanderungsbewegungen ab 1800 bis in die heutige Zeit.

"Die Eröffnung ist zwischen dem 17. März und dem 20. April 2010 geplant", sagt Ulrike Schrader, Leiterin der Begegnungsstätte. In ihren Ausführungen betont sie, dass sich die geplante Ausstellung vor allem an junge Besucher richte. "Es geht darum, die Schriftgrößen anzupassen, Dinge zum Anfassen und Experimentieren zu bieten." Die Exponate der Ausstellung stammen zum Teil aus dem Fundus der Synagoge, zum anderen wurden ehemalige jüdische Familien aus Wuppertal angeschrieben, mit der Bitte, Teile ihres Nachlasses für die Dauerausstellung zur Verfügung zu stellen. "Vor allem auf Alltagsgegenstände kommt es uns an", so Schrader. Schirmherrin ist Ursula Kraus, ehemalige Oberbürgermeisterin.

Sonderausstellungen sollen in Zukunft parallel zur Dauerausstellung gezeigt werden. Möglich wäre dies durch entsprechendes Mobilar, dessen Anschaffung in den Gesamtkosten von rund 180.000 Euro enthalten ist. Das Geld soll zu 40 Prozent aus öffentlichen Mitteln des Landes und durch Spenden- und Sponsorengelder zusammenkommen. Wie berichtet, will die Bethe-Stiftung jede Einzelspende, die zwischen dem 1. Oktober und dem 31. Dezember eingeht, verdoppeln. Die Obergrenze liegt bei einem Gesamtspendenaufkommen von 20.000 Euro. Erich Bethe, der die Stiftung mit seiner Frau ins Leben gerufen hat, spendet sonst für Kinderhospize und und Einrichtungen gegen Kindesmissbrauch. In diesem Fall macht er eine Ausnahme: "Aus persönlichen Gründen. Mein Vater war ein Feind des Naziregimes."

Antonia Dicken-Begerich, Vorsitzende des Trägervereins, nennt einen Grund mehr für die Dauerausstellung: "Es gibt immer weniger Zeitzeugen, die vom Holocaust berichten können. Mit einer Dauerausstellung kann dieser Teil der Geschichte auch in Zukunft jungen Generationen zugänglich gemacht werden."

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