Brandstiftung im Gymnasium Am Kothen?

Hausmeister alamierte am Mittwochmorgen die Feuerwehr - hoher Sachschaden

Unterbarmen. Vieles deutet auf einen oder mehrere Wiederholungstäter hin: Erneut hat es im Gymnasium Am Kothen gebrannt. Gestern früh musste die Feuerwehr gegen 7 Uhr früh zur Schluchtstraße 34 ausrücken, um ein Arbeitszimmer zu löschen. Das Feuer selbst — der Hausmeister hatte es bemerkt und die Einsatzkräfte verständigt — war mit einem C-Rohr schnell unter Kontrolle. Der stark verrauchte Gebäudetrakt wurde im Anschluss daran belüftet, bevor die Polizei die ersten Ermittlungen aufnehmen konnte.


Randale und Brandstiftung bereits am 20. März


Auf WZ-Nachfrage ging die Stadt Wuppertal gestern Mittag von einem Sachschaden „im hohen fünfstelligen Bereich“ aus. Menschen kamen nicht zu Schaden: Bei Ausbruch des Feuers hielten sich noch keine Schüler und Lehrer im Gebäude auf.
Neben der Berufsfeuerwehr — mit ihren Löschzügen Elberfeld und Barmen— wurde auch die Freiwillige Feuerwehr Langerfeld alarmiert. Die Einsatzkräfte konnten verhindern, dass sich die Flammen ausbreiteten.


Jenseits dessen ist der Schaden im Arbeitszimmer immens. „Dabei war gerade dieser Raum nach seiner Renovierung in Top-Zustand“, erklärt Schulleiter Hans-Werner Jahn: Nach und nach sollen alle Räume des Gymnasiums Am Kothen so auf Vordermann gebracht werden. „Und dann passiert so etwas.“ Besonders bitter: Bereits am 20. März haben unbekannte Täter in der Schule randaliert und dabei auch Feuer gelegt (die WZ berichtete). Damals gingen unter anderem etwa 20 Fenster zu Bruch.


Im jetzt ausgebrannten Arbeitszimmer war eine Fensterscheibe zerschlagen, und es ist nicht auszuschließen, dass der oder die Täter — im Fall einer Brandstiftung — über die Rückseite der Schule in das Gebäude gelangt sind. Hierzu sind jetzt Zeugenhinweise gefragt. Der Schulbetrieb laufe wie gewohnt weiter, erklärt Jahn. Im Gymnasium gab es gestern mündliche Abiturprüfungen: 110 angehende Abiturienten sind derzeit auf der Zielgeraden.


Nach den wiederholten Zwischenfällen wird das Schulgebäude jetzt zusätzlich abgesichert. „Wir möchten aber unbedingt eine grüne und offene Schule bleiben“, unterstreicht Jahn. Sich hermetisch abzuriegeln und einzuzäunen, komme vor diesem Hintergrund nicht in Frage. Das Ausmaß der Zerstörungswut mache vor allem eines: fassungslos.

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