Schloss Burg: Wie einst die Ritter das Osterfest feierten

„Wahre Bergische Ritterschaft“ auf Schloss Burg.

Wuppertal. Wie sich das alltägliche Leben auf einer Burg angefühlt muss, ist nur noch schwer vorstellbar. Die „Wahre Bergische Ritterschaft“ hatte am Osterwochenende zur Burgbelebung nach Schloss Burg eingeladen. Neben Tänzen, Kämpfen oder Kerzenziehen wurden den Besuchern besonders die österlichen Gebräuche und Sitten jener Zeit nähergebracht.

Gräfin Karin von Criemenholl alias Karin Imig betonte, dass das Osterfest die größte Bedeutung von allen Feiertagen im Mittelalter besaß. „Die Wiedergeburt Christi hatte für die Menschen damals eine viel größere Bedeutung als heute“, sagte die Vorsitzende des Vereins.

„Auch, weil es das Ende der Fastenzeit bedeutete.“ So speisten die Gräfin und ihr Gefolge am Karfreitag auch in ihrem Lager im zweiten Innenhof traditionell Forelle, Brot und Gurkensalat am offenen Feuer.

Aber es musste nicht beim Zuschauen bleiben. Robin beispielsweise probierte Kettenhemd und Helm an. „Ich bin froh, wenn ich da raus bin. Jeden Tag will ich das nicht anziehen“, erzählte der Achtjährige, der sich unter der Last kaum rühren konnte.

Von Monika von Hölterfeld alias Monika Gimbel erfuhren die Besucher in ihrem Kräuterzelt, dass Oregano im 13. Jahrhundert Drust hieß und Hexen abwehren sollte. Oder dass die Eier damals gekocht und gefärbt wurden, um sie in der sechswöchigen Fastenzeit haltbar zu machen.

„Damals hat man das Fasten viel strenger genommen als heute“, erklärte sie. „Und Eier als Symbol der Fruchtbarkeit und Auferstehung aß man nicht vor Ostersonntag.“ Bis zum Ostermontag zeigten 50 Darsteller auf anschauliche Weise das mittelalterliche Leben auf einer Burg.

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